Willow ist eigentlich ein ganz normales Mädchen mit Wünschen und Träumen, einer Familie, die sie liebt und von der sie ebenfalls geliebt wird. Eigentlich. Denn Willow ist in einer Hinsicht nicht normal. Sie hat OI, die Glasknochenkrankheit. Jede kleine Bewegung kann dazu führen, dass sie sich einen
oder mehrere Knochen bricht, weshalb sie all das, was sie sich wünscht und mit dem sich andere…mehrWillow ist eigentlich ein ganz normales Mädchen mit Wünschen und Träumen, einer Familie, die sie liebt und von der sie ebenfalls geliebt wird. Eigentlich. Denn Willow ist in einer Hinsicht nicht normal. Sie hat OI, die Glasknochenkrankheit. Jede kleine Bewegung kann dazu führen, dass sie sich einen oder mehrere Knochen bricht, weshalb sie all das, was sie sich wünscht und mit dem sich andere Kinder beschäftigen, nicht machen kann. Zu groß ist die Gefahr von Verletzungen und Brüchen, die auch lebensgefährlich sein können.
Die Kosten für ein Leben mit einem so stark behinderten Kind sind immens, das müssen auch Charlotte und Sean O'Keefe, ihre Eltern, bemerken. Als ihnen ein Anwalt nach einem missglückten Urlaub rät, eine Klage wegen "ungewollter Geburt" anzustreben und die Geburtshelferin Piper Reece, auch noch Charlottes beste Freundin, zu verklagen, kommt das zunächst für niemanden in Frage. Doch Charlotte denkt an all das Geld, mit dem sie ihrer kleinen Tochter, die sie über alles liebt, so viel ermöglichen könnte - und klagt doch. Nach und nach verliert sie alles, was in ihrem Leben wichtig war und ist, denn sie muss vor Gericht bezeugen, dass sie ihre Tochter nie gewollt hat, nicht liebt und nie geliebt hat. Eine Lüge?
Die Geschichte ist wahnsinnig berührend und ich denke auch sehr realistisch. Denn wie oft mag wohl eine Familie daran zerbrechen, dass die Kosten, die Pflege und die Kraft in ein behindertes Kind viel zu hoch sind, als dass dies eine Familie allein tragen könnte? Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, u.a. aus der von Charlotte, Sean, Marin (der Anwältin) und Amelia (der Schwester von Willow) - und jede einzelne Perspektive kann man irgendwie nachvollziehen, auch wenn sie auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Das ist eben gerade die Zwickmühle, in der Charlotte und ihre Familie stecken. Wie macht man das richtige? Wie soll man leben, wenn man eigentlich gar kein vernünftiges Leben wie jeder normale Mensch aufbauen kann? Der Leser gerät hier selbst ins Grübeln, wie er an der Stelle von Charlotte und Sean entscheiden würde, kann sie somit selbst die Gewissensfrage stellen: Würde ich ein Kind abtreiben wollen, wenn ich früh genug erfahren würde, dass das Kind schwerstbehindert zur Welt kommt?