Die Mitglieder des Widerstandkreises "Weiße Rose" zahlten für ihren moralischen und politischen Kampf gegen die Hitler-Diktatur mit ihrem Leben. Ihr Denken und Handeln stand in einer humanistisch-aufgeklärten Tradition, die in Deutschland auch nach 1945 zunächst weitgehend chancenlos blieb. Ihre Tat wurde in ritualisierten Gedenkfeiern gewürdigt, aber im politischen Alltag forderten die Überlebenden und Erben der Nazi-Zeit Verjährung und historische "Schlußstriche". Hildegard Hamm-Brücher fragt nach dem Vermächtnis dieser jungen Menschen für unsere Republik. Es ist ein Essay über verdrängte Schuld und fehlende Zivilcourage und der skeptische Rückblick auf eine versäumte Vergangenheitsbewältigung.