Im Sommer 1961 brach für viele Südtiroler Familien eine Welt zusammen - die Männer verfolgt wegen des gewaltsamen Aufstandes gegen die italienische Nationalisierungspolitik und in den Gefängnissen der Folter ausgesetzt, die Frauen daheim, oft rat- und mittellos. Manche erlebten die Verhaftung des Sohnes, Mannes und Vaters wie das Einbrechen eines Albtraumes in eine Idylle, andere waren verschwiegene Mitwisserinnen, manche sogar Mittäterinnen.Erstmals beleuchtet ein Buch die "andere Hälfte" des Südtiroler Aufstandes - die Tat der Frauen. Es erzählt die Geschichte der Frauen, die den…mehr
Im Sommer 1961 brach für viele Südtiroler Familien eine Welt zusammen - die Männer verfolgt wegen des gewaltsamen Aufstandes gegen die italienische Nationalisierungspolitik und in den Gefängnissen der Folter ausgesetzt, die Frauen daheim, oft rat- und mittellos. Manche erlebten die Verhaftung des Sohnes, Mannes und Vaters wie das Einbrechen eines Albtraumes in eine Idylle, andere waren verschwiegene Mitwisserinnen, manche sogar Mittäterinnen.Erstmals beleuchtet ein Buch die "andere Hälfte" des Südtiroler Aufstandes - die Tat der Frauen. Es erzählt die Geschichte der Frauen, die den Verhörlampen eines hart zuschlagenden Polizeiapparates standhielten, inhaftiert wurden ob eigener Tat oder aus Sippenhaft, und es erzählt, wie Frauen mit einer Geschichte fertig wurden, die weitgehend von Männern geschrieben war: mit den Verhaftungen, den Misshandlungen, der Flucht, dem Tod oder der Gefängnisstrafe, den Fragen und der Erziehung der Kinder, den Schulden, dem Unverständnis der Bevölkerung, der ablehnenden Haltung der Politik, dem Alltag und dem Familienfest mit abwesendem Vater.In einem auf zahlreiche Gespräche gestützten Essay und in 15 Interviews mit Ehefrauen und Töchtern kommen Wehmut und Groll ob des harten Lebens ebenso wie Bewunderung und Stolz für die Taten der Männer zur Sprache. Erstmals bekennen sich Frauen zur eigenen Täterschaft, beim Sprengstoffschmuggel als ablenkende Schönheit, als Mitdenkerin unter gemeinsamem Decknamen, beim Sprengen selbst. Damit werden auch Attentate geklärt, deren Urheber(innen) bislang noch unerforscht waren.
Geboren 1965 in Bozen; Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften in Wien sowie an der Burda-Journalistenschule in München. Seit 1998 freischaffende Journalistin, Filmemacherin und Autorin. Dokumentarfilme: "Geierwally - ein Tiroler Weibsbild" (ORF), "Angela Nikoletti. Katakombenlehrerin aus Kurtatsch", "Die Frauen der Helden. Lebensgeschichten aus den Südtiroler Bombenjahren", "Wolfgang Pfaundler. Der letzte Tiroler", "Im Schleier des Fremdseins. Musliminnen in Südtirol", "Bauern der Berge. Auf den Spuren der Erben der Einsamkeit", zudem mehrere Künstlerporträts (alle RAI Südtirol). Ihre Publikationen und Ausstellungen: Heimat schützen - ein Foto-Beitrag für die Ausstellung "Sehnsucht Heimat" im Salzlager Hall (1998), Graffiti in Tirol (2001), PACE FRIEDEN PESC, eine Dokumentation über die Friedensbewegung in Bozen im Februar 2003. Preisträgerin des Förderpreises der Stiftung "Walther-von-der-Vogelweide-Preis" 2011.
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