18,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 6-10 Tagen
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

2 Kundenbewertungen

Nach dem unaufgeklärten Mord an seiner Frau hat sich der ehemalige Psychiater Aron Mulder in sein Ferienhaus zurückgezogen. Die Gerüchte, er sei in den Mordfall involviert, vertreiben die Patienten und auch seinen Sohn Alexander, der nach New Orleans gezogen ist und einen anderen Namen angenommen hat. Als Alexander jedoch verdächtigt wird, seine Freundin Nathalie Underwood in den Sümpfen von Louisiana ermordet zu haben, beschließt Aron, in die USA zu fliegen und seinem Sohn, von dem er seit Jahren nichts mehr gehört hat, zu helfen.Im Mordfall Underwood ermittelt die Polizistin Hanna Vincennes,…mehr

Produktbeschreibung
Nach dem unaufgeklärten Mord an seiner Frau hat sich der ehemalige Psychiater Aron Mulder in sein Ferienhaus zurückgezogen. Die Gerüchte, er sei in den Mordfall involviert, vertreiben die Patienten und auch seinen Sohn Alexander, der nach New Orleans gezogen ist und einen anderen Namen angenommen hat. Als Alexander jedoch verdächtigt wird, seine Freundin Nathalie Underwood in den Sümpfen von Louisiana ermordet zu haben, beschließt Aron, in die USA zu fliegen und seinem Sohn, von dem er seit Jahren nichts mehr gehört hat, zu helfen.Im Mordfall Underwood ermittelt die Polizistin Hanna Vincennes, die von ihren Vorgesetzten und den Medien zunehmend unter Druck gesetzt wird. Je mehr Antworten sie findet, desto größer werden ihre Zweifel an der offiziellen Version.Was hat dieser Mordfall mit dem Mord an Arons Frau zu tun? Und gelingt es Aron, die Unschuld seines Sohnes zu beweisen?
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Daan Heerma van Voss, geboren 1986, lebt in Amsterdam. Er veröffentlichte in den Niederlanden mehrere Romane.

Thomas Heerma van Voss, 1990 geboren, studierte in London und Amsterdam. Seit 2009 schreibt er, teils auch zusammen mit seinem Bruder Daan, Romane. In den Niederlanden gilt er als eines der größten literarischen Talente seiner Generation.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Ein nie aufgeklärter Mord: Der Psychiater Aron Mulder wurde verdächtigt, seine Frau Nora erstochen zu haben. Mangels Beweisen ließ man ihn frei, sein Sohn Alexander verschwand in die USA. Fünf Jahre später macht sich Mulder auf den Weg nach New Orleans, als sein Sohn beschuldigt wird, seine Freundin erstochen zu haben. Beide Morde weisen Parallelen auf. Die Brüder Daan und Thomas Heerma van Voss entwerfen einen spannenden Wettlauf gegen die Zeit. Die ermittelnde Polizistin Hanna Vincennes kämpft gegen den Druck ihrer Vorgesetzten, weil sie den jungen Mann für unschuldig hält, während sein Vater mithilfe eines Ex-Polizisten Beweise sucht, die eine Verbindung zum Mord an seiner Frau belegen - und in die Irre führen. Oder doch nicht? Elegant und subtil steigert das Autorenpaar die Spannung, indem sich zwischen die Perspektiven von Aron und Hanna schließlich immer tückischer die des Mörders drängt. Bis hin zur Verurteilung Alexanders, der seine Unschuld beteuert, seinen Vater aber für schuldig hält, verstricken sich alle Beteiligten im bösen Spiel falscher Annahmen und rachsüchtiger Winkelzüge, in einer überhitzten Stadt, wo man den Mardi Gras gern im Skelettkostüm feiert.

© BÜCHERmagazin, Lore Kleinert

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.10.2018

Mord ist mehr als eine Tat
Für Leser, die gern Zuschauer sind: Das Thriller-Debüt der Brüder Daan und Thomas Heerma van Voss

Der Ort, an dem der Mord sich anbahnt, ist perfekt. Es ist Mardi Gras, Fastnachtsdienstag in New Orleans, alle Welt ist in Maskerade auf den Straßen. "Ein paar Sekunden standen sie einander reglos mitten in all dem Lärm gegenüber", heißt es gleich auf der ersten Seite, "Nathalie und der als Skelett verkleidete Mann. Schwarzer Stoff bedeckte seinen Körper, die aufgemalten Knochen waren fluoreszierend weiß." Nathalie Underwood kommt durch viele Messerstiche in den Sümpfen unweit der Stadt zu Tode. Schnell in Verdacht gerät ihr Freund Alexander van Zandt, der wie sie an der Universität von New Orleans studiert. Auf der Suche nach dem Täter beginnt ein ausgeklügeltes böses Spiel, in dem die Polizistin Hanna Vincennes, selbst mit privaten und beruflichen Konflikten belastet, die Ermittlungen leitet.

"Zeuge des Spiels" - im Original "Ultimatum" - heißt entsprechend auf Deutsch der erste Thriller, den die in Amsterdam lebenden Brüder Daan und Thomas Heerma van Voss gemeinsam geschrieben haben. Das junge Autorenduo, Jahrgang 1986 und 1990, entfaltet beachtliche Energien, um die Leser in ein komplexes System von scheinbar offensichtlichen wie verborgen insistierenden Zusammenhängen zu führen, ein Labyrinth von plausiblen Motiven und ihren Ungereimtheiten, in deren Auflösung sich vor allem die Ermittlerin immer tiefer verstrickt.

Damit nicht genug: Auch der Vater des Verdächtigen, der ehemalige Psychiater Aron Mulder, dessen Frau vor Jahren in Holland einem bis heute unaufgeklärten Gewaltverbrechen zum Opfer fiel, reist nach New Orleans, um auf eigene Faust die Unschuld des gemeinsamen, ihm entfremdeten Sohns zu beweisen, der sich dort eben Alexander van Zandt nennt. Denn Mulder will in den beiden Morden, auf psychologischer Ebene, Koinzidenzen erkannt haben.

In ständigen Wechseln der Perspektive setzt sich das Geschehen im Roman zusammen, wie in einem Kaleidoskop. Das studentische Umfeld des Verdächtigen kommt ins Visier; der seltsam uneindeutige Lebenswandel der Ermordeten wird ausgeleuchtet; die Ermittlerin kämpft um die Beziehung mit ihrem Lebenspartner. Haupt- und Nebenwege dieser inzwischen zweigleisigen Recherche werden verfolgt. Zumal der angereiste Vater Alexanders einen Privatdetektiv engagiert, der früher bei der Polizei gearbeitet hat.

Derweil bleibt die längste Zeit der Täter unbekannt; aus dessen Perspektive heißt es an zentraler Stelle, nach gut hundert Seiten: "Die Leute glauben, dass ein Mord nur eine Tat ist. Das ist ein Irrtum. Mord ist in erster Linie ein Gedanke. Ein Gedanke, den man anfangs noch von sich weist. Was man aber auch tun mag, der Gedanke wird immer zu einem zurückfinden, es ist die permanente Einflüsterung von etwas Sublimem. Täglich werden Hunderte Mörder geboren, sie warten auf den einen überspringenden Funken." Da wird also in den verqueren Hirnwindungen des Täters nichts Geringeres als das Erhabene heruntergebrochen auf das, wie sich zeigen wird, buchstäblich Banale des Tötens aus Eifersucht.

Doch selbst wer sehr aufmerksam gelesen hat, kann keine erste Ahnung vom Killer bekommen, um sich jetzt an seine Fersen zu heften - worin doch ein Hauptreiz des klassischen Thrillers besteht, zumal wenn er mit seelischen Abgründen operiert. Zu wenig eingeführt und herausgearbeitet ist er, zu blass bleibt als Person das inkarnierte Böse im Skelettkostüm. Fast am Schluss offenbart sich der Täter selbst, nach welchem Geschehen, wie und wem, das sei nicht verraten, so viel doch: "Aber worin besteht der Nutzen eines Spiels, wenn niemand gewonnen hat? Sie sind mein Zeuge", sagt der Mörder da zu seinem Gegenüber.

Wem diese Zuschauerrolle als Leser genügt, der ist mit dem Roman gut bedient. Alle anderen mögen sich von den Brüdern Heerma van Voss am Ende - bei aller sprachlichen Verspieltheit, die Ulrich Faures Übersetzung transportiert, und bei allem Suspense nach den Regeln des Genres über dreihundert Seiten hin - doch ähnlich alleingelassen fühlen wie Aron Mulder. Sein verzweifeltes Gefühl des Scheiterns schlägt als seltsame Leere auf sie zurück.

ROSE-MARIA GROPP

Daan Heerma van Voss und Thomas Heerma van Voss: "Zeuge des Spiels". Thriller.

Aus dem Niederländischen von Ulrich Faure.

Schöffling Verlag,

Frankfurt am Main 2018.

304 S., br., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rose-Maria Gropp lässt dieser Thriller des niederländischen Autorenduos Daan und Thomas Heerm van Voss unbefriedigt zurück. Die beiden Brüder arbeiten mit viel Suspense und sprachlichen Spielereien, um vom Mord an einer Studentin in New Orleans zu erzählen. Schön und gut. Aber ein bisschen abgeschreckt ist Gropp doch von aller der Erhabenheit, die hier beschworen wird, um eigentlich nur von einem Verbrechen aus Eifersucht zu erzählen. Und dass sich der Täter zwar immer wieder aus der Ich-Perspektive raunend dazwischenschaltet, aber eigentlich völlig unbekannt bleibt, lässt sie ratlos zurück.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein hochliterarischer Thriller, der die schreiberische Subtilität großer niederländischer Gegenwartsautoren (...) mit dem psychologischen Thrill und der umrissscharfen Figurenzeichnung einer Patricia Higsmith vereint.«Peter Henning, Schweiz am Wochenende