Die Deutsche Bücherei wurde zum bibliographischen Zentrum Deutschlands, aber auch zu einem Dienstleister für die Zensurpolitik des NS-Regimes.Die im Jahr 1912 gegründete Deutsche Bücherei - die heutige Deutsche Nationalbibliothek - stellte im Bibliothekswesen Deutschlands eine Besonderheit dar. Als einzige Institution sammelte sie das deutschsprachige Schrifttum des In- und Auslands vollständig. Daraus entwickelte sich die Deutsche Bücherei zum bibliographischen Zentrum Deutschlands.Gerade diese Stellung weckte ab 1933 das Interesse zahlreicher NS-Schrifttumsbehörden. Sören Flachowsky zeigt erstmals, wie sich die Deutsche Bücherei dank der Förderung des Regimes zu einem effektiven Dienstleister für die literaturpolitischen Zensur- und Verbotsinstanzen des nationalsozialistischen Maßnahmenstaats entwickelte. Die Bibliothekare beteiligten sich nicht nur an der Indizierung und Beschlagnahmung unerwünschter Literatur, sondern förderten mit ihrer bibliographischen Zuarbeit die rassistisch grundierte Literaturpolitik der NS-Behörden.Der Autor untersucht die Institution in ihren Wechselwirkungen zu Wissenschaft, Staat und Wirtschaft. Auf diese Weise entsteht eine weit über das bisherige Maß hinausgehende Darstellung der Geschichte der Deutschen Bücherei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
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»ein Meisterwerk der modernen deutschen Bibliothekshistoriografie (...)! Er setzt zweifellos Maßstäbe!« (Manfred Komorowski, Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie Bd. 65, Heft 5-6, 2018) »Glänzend geschrieben und ausgesprochen lesbar« (Klaus G. Saur, BIBLIOTHEK - Forschung und Praxis, 2018) »Musterbeispiele der Bibliotheksgeschichtsschreibung« (Konrad Stidl, b.i.t.online, (22) 2019) »ein bibliotheksgeschichtliches Standardwerk« (Konrad Marwinski, arthistoricum AKMB news, Januar 2019) »eine zentrale Referenz für zukünftige Forschungen zu Bibliothekswesen in dieser Zeit« (Bertram Triebel, sehepunkte, 15.07.2020)