Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 1,5, Pädagogische Hochschule Weingarten, Sprache: Deutsch, Abstract: Die DDR war mit dem ausdrücklichen Ziel angetreten, die beiden zentralen Aufgaben eines jeden Ausbildungssystems Heranbildung des politischen Bewusstseins und der Ausbildung marktfähiger Qualifikationen in einer neuen Ausbildungsstruktur zu ordnen und sich somit von dem traditionsgeleiteten Dualen System deutlich abzusetzen. Dieses Zitat von Horst Biermann, aus seinem nach der Wende veröffentlichten Werk, bringt einige wesentliche Merkmale der Zielvorstellungen von Bildung und Erziehung in der ehemaligen DDR auf den Punkt. Es taucht jedoch ebenfalls in ein Themengebiet ein, welches aufgrund des immer größer werdenden Abstands zum Mauerfall, sowie eines nunmehr schon vorhandenen generationsspezifischen Informationsgefälles, dem Leser große Informationslücken offenbart. Obwohl die DDR zwar längst der Vergangenheit angehört, wird man im Alltag immer wieder an die Teilung des einstigen Deutschen Reiches erinnert. Ob bei vergleichenden Arbeitslosenraten, demografischen Entwicklungen oder gar der Wettervorhersage wird stets in Ost- und Westdeutschland unterschieden und zeugt von dem einstigen Bruch. Das Ziel dieser Arbeit soll sein, dem Leser Einblicke zu geben, welche Bildungsziele der Staatsapparat unter Führung der SED zu erreichen versuchte, ihren Verwirklichungen nachzugehen und die begleitenden und vollzogenen institutionellen Veränderungen aufzuzeigen, sowie der Analyse des in der DDR grundlegend anders aufgefassten Begriffes von Bildung und Erziehung. Um den Gesamtkomplex nachhaltig verstehen zu können ist es zudem unerlässlich, den politisch ideologischen Unterbau des beschriebenen Systems kennenzulernen, der untrennbar mit den jeweils getroffenen Entscheidungen zusammenhing und die Grundlage für jegliches Agieren darstellte. Anschließend soll das Augenmerk auf das Wesensmerkmal der sozialistischen Bildung gelegt werden, der polytechnischen Bildung. In diesem Teil wird auf die immer wieder aufgeworfene Frage der frühen Berufsorientierung und beratung eingegangen, sowie das Augenmerk auf die Justierung des Berufsbildungssystems auf die Erfordernisse der wissenschaftlich- technischen Revolution gelenkt. Neben einem abschließenden Fazit soll, um die Verknüpfung zu einem weiteren Modul 2 Seminar herzustellen, auf die Versuche der Reformpädagogik eingegangen werden, das in den Augen der DDR-Machthaber als stimmig angesehene Bildungskonzept zu beeinflussen und zu modifizieren.
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