"Zielinski": Eine rasante Reise durch die innere Logik eines Menschen.
Es ist Zielinski, der da aus dem Nichts heraus Einzug in die Wohnung eines allein lebenden Mannes hält. Zielinski, der gepflegte, höfliche Fremde lebt fortan in einer mit blauem Samt ausgeschlagenen Holzkiste, im größten Zimmer des erzählenden Protagonisten. Es riecht nach Holz. Riecht es wirklich nach Holz? Zielinskis Stimme ist schön. Spricht Zielinski wirklich?
Dieser Roman stellt auf eine raffinierte, absurd witzige und mitreißende Weise dar, wie Phantasien und Systeme greifen, wie es funktioniert, sich selbst voll und ganz in eine verheerende Idee zu verstricken, sich sogar in sie zu verlieben. "Zielinski" ist die Geschichte einer sich obsessiv-wahnhaft steigernden Selbstentfremdung, dargestellt auf eine solch eindringliche und logische Weise, dass man als Leser schwerlich noch in Begrifflichkeiten wie "falsch und richtig" oder "gut und böse" mit- oder dagegendenken kann. Nahezu unbemerkt von seinem sozialen Umfeld zieht sich ein Mensch Schritt für Schritt zurück, er kippt aus dem alltäglichen Leben.
Dieser Roman ist ein poetischer Seelenkrimi, ein sich immer enger schnürender und ein immer schneller drehender Erzähl- und Mahlstrom. Eine virtuose, radikale Verschiebung des Seins, der Wahrnehmung.
Nina Jäckle versteht es, mit sparsam eingesetzten Kunstmitteln und der ihr eigenen, eindringlichen und sensiblen Sprachführung, den Protagonisten einer bis zum Erschrecken folgerichtigen Entwicklung auszusetzen, ganz so, dass einem beim Lesen schier der Atem stockt. Und sie führt beispielhaft vor, dass es nur einer kleinen, außerordentlichen Setzung bedarf, um aus der Welt des Vermittelbaren hinauszufallen, inmitten einer individualisierten Gesellschaft, die für den Einzelnen keine Augen mehr hat.
Es ist Zielinski, der da aus dem Nichts heraus Einzug in die Wohnung eines allein lebenden Mannes hält. Zielinski, der gepflegte, höfliche Fremde lebt fortan in einer mit blauem Samt ausgeschlagenen Holzkiste, im größten Zimmer des erzählenden Protagonisten. Es riecht nach Holz. Riecht es wirklich nach Holz? Zielinskis Stimme ist schön. Spricht Zielinski wirklich?
Dieser Roman stellt auf eine raffinierte, absurd witzige und mitreißende Weise dar, wie Phantasien und Systeme greifen, wie es funktioniert, sich selbst voll und ganz in eine verheerende Idee zu verstricken, sich sogar in sie zu verlieben. "Zielinski" ist die Geschichte einer sich obsessiv-wahnhaft steigernden Selbstentfremdung, dargestellt auf eine solch eindringliche und logische Weise, dass man als Leser schwerlich noch in Begrifflichkeiten wie "falsch und richtig" oder "gut und böse" mit- oder dagegendenken kann. Nahezu unbemerkt von seinem sozialen Umfeld zieht sich ein Mensch Schritt für Schritt zurück, er kippt aus dem alltäglichen Leben.
Dieser Roman ist ein poetischer Seelenkrimi, ein sich immer enger schnürender und ein immer schneller drehender Erzähl- und Mahlstrom. Eine virtuose, radikale Verschiebung des Seins, der Wahrnehmung.
Nina Jäckle versteht es, mit sparsam eingesetzten Kunstmitteln und der ihr eigenen, eindringlichen und sensiblen Sprachführung, den Protagonisten einer bis zum Erschrecken folgerichtigen Entwicklung auszusetzen, ganz so, dass einem beim Lesen schier der Atem stockt. Und sie führt beispielhaft vor, dass es nur einer kleinen, außerordentlichen Setzung bedarf, um aus der Welt des Vermittelbaren hinauszufallen, inmitten einer individualisierten Gesellschaft, die für den Einzelnen keine Augen mehr hat.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.07.2011Das Phantom in der Kiste
In "Zielinski" entwirft Nina Jäckle das Porträt eines schizophrenen Mörders. Ihr Roman ähnelt einem Wortgefängnis, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Es ist ein Witz, aber einer von der reduktionistischen Sorte Becketts: Kommen ein paar Handwerker in die Wohnung eines Mannes, schlagen eine mit blauem Samt ausgekleidete Kiste auf, und dann zieht ein Fremder darin ein. Zielinski, wie der Erzähler Schoch seinen ungebetenen Untermieter nennt, ist ein tadelloser Gentleman, gut gekleidet, gepflegt, souverän und höflich und damit das genaue Gegenteil seines Wirts. Schoch nämlich ist offenbar verwahrlost, verdreckt und ständig aufgebracht, ein psychisches Wrack in Gummistiefeln. Er hat alle Beziehungen zur Außenwelt abgebrochen, seine Arbeit, seine Bedürfnisse und vermutlich auch seinen Verstand verloren. Schoch weiß, dass er einen Arzt braucht und dass er eine Schwester hat, die sein Bestes will. Aber ihre Ordnungsliebe und Vernunft waren ihm schon als Kind nicht geheuer, und als selbstbewusster Schizophrener traut er der Sprache der Diagnosen und Therapien nicht über den Weg.
Lieber als mit der Nachbarin, die dienstags immer nach Friseur riecht, unterhält Schoch sich mit seinem Gast. Zielinski gibt ihm wohlfeile Ratschläge, Ermahnungen, Ermunterungen und Trost und hin und wieder Schläge mit dem Spazierstock. Im Grunde gibt es aber nur einen, der Schoch versteht: Schoch. Aber der ist nicht mit sich einig, ob Zielinski seine bessere Hälfte, ein Störenfried aus Fleisch und Blut oder nur ein "Jux meiner Synapsen" ist. Bis er Gewissheit hat, versucht er seinem Leben schon mal mit zwangsneurotischen Ritualen wie Fiebermessen und Redensarten wie "Wut gilt es zu verhindern", "Man gewöhnt sich an alles" oder "Traurig bin ich nicht, das gilt es festzuhalten" Struktur und Form und seinem aufgelösten Ich so etwas wie eine feste Identität zu geben.
Nina Jäckles Roman ist das Protokoll einer radikalen Selbstentfremdung: Ein Mann geht der Welt und sich selbst verloren. Er erfindet sich ein halbwegs vernünftiges Alter Ego in einer aufgeräumten Kiste. Zielinski ist sein Geschöpf, abhängig von seinen Launen und seiner Gnade. Aber was heißt schon Geschöpf und Schöpfer, Realität und Traum? Jäckles Erzähler argumentiert methodisch und streng logisch, aber seine paradoxe Argumentation läuft immer wieder ins Leere. "Die Wörter bleiben einsatzbereit im Kopf zurück, und sie vermehren sich dort, legen sich in einem wild wuchernden System übereinander, bis keine Zusammenhänge mehr nachvollziehbar sind, bis es keinen Raum mehr für logische Kombinationen gibt. Aus diesem Chaos der nicht gesprochenen Worte erhebt sich dann eine ausgedachte Welt ganz eigener Logik."
Wenn jemand mit Schoch redet, wenn dieser Jemand unzweifelhaft einen eigenen Kopf und eine eigene Sprache hat (und einen Stock zum Prügeln), muss er wohl mehr als das Hirngespinst eines Geisteskranken sein. Schoch ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Ihm ist zum Beispiel klar, dass die Nachbarin, die er bestialisch gefoltert hat, zur Polizei gehen wird. Gerade noch rechtzeitig verlässt er seine Wohnung, allerdings nur, um in einer Pension die Wirtin zu erwürgen, die ihm freundlich Obdach und Wärme bot. Aber woher kommen bloß die Inspektoren, die ihn verhören, und wie kann er am Ende in Zielinskis Kiste einziehen? "Die Welt ist voller Idiotie, weshalb also nicht mitmachen?" Zielinski ist da, um darauf hinzuweisen, "dass wir alle nichts weiter sind als Ausgeburten unserer Dummheit, wohnhaft in unseren Kisten". Akzeptiert man das einmal, kann man gut damit leben, besser jedenfalls, als wenn man sich der Interpretation und Obhut von Fremden anvertraut.
Schoch erinnert schon vom Klang her ein wenig an Peter Handkes Bloch, den schizophrenen Frauenmörder aus Handkes "Angst des Torwarts beim Elfmeter". Aber Jäckle findet eine ganz eigene, absolut klare und kühle Sprache für Schochs fixe Ideen. Mit lakonischer Gelassenheit und Anflügen kafkaesken Humors baut sie ein Gefängnis der Wörter, aus dem es kein Entrinnen gibt. Schoch sitzt wie die Spinne im Netz seines eigenen Wahns, frei von Selbstmitleid wie Hoffnung, aber auch unfähig, von außen auf sein Leben zu blicken. Für Jäckle heißt schreiben, hermetisch geschlossene Kisten bauen, und mit ihren rhythmisch strukturierten Wiederholungen und manischen Endlosschleifen erzeugt sie auch beim Leser ein klaustrophobisches Gefühl. Das Lesebändchen ist so königsblau wie das Innenfutter der Kiste in Schochs "System Zielinski".
Jäckles Kopfnüsse mit dem Spazierstock sollen unsere aufgeräumte Wahrnehmung verunsichern und im besten Falle weh tun. "Zielinski", das gilt es festzuhalten, ist Konzeptliteratur, eine Versuchsanordnung von einem Leben am Nullpunkt. Aber sie lässt den Leser letztlich ratlos und allein mit den Schimären einer solipsistischen Obsession zurück. Wahnsinn, heißt es bei Bettina von Arnim nicht umsonst, "nennt man das, was keinen Widerhall hat im Geist der andern".
MARTIN HALTER
Nina Jäckle: "Zielinski". Roman.
Klöpfer & Meyer, Tübingen 2011. 185 S., geb., 18,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In "Zielinski" entwirft Nina Jäckle das Porträt eines schizophrenen Mörders. Ihr Roman ähnelt einem Wortgefängnis, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Es ist ein Witz, aber einer von der reduktionistischen Sorte Becketts: Kommen ein paar Handwerker in die Wohnung eines Mannes, schlagen eine mit blauem Samt ausgekleidete Kiste auf, und dann zieht ein Fremder darin ein. Zielinski, wie der Erzähler Schoch seinen ungebetenen Untermieter nennt, ist ein tadelloser Gentleman, gut gekleidet, gepflegt, souverän und höflich und damit das genaue Gegenteil seines Wirts. Schoch nämlich ist offenbar verwahrlost, verdreckt und ständig aufgebracht, ein psychisches Wrack in Gummistiefeln. Er hat alle Beziehungen zur Außenwelt abgebrochen, seine Arbeit, seine Bedürfnisse und vermutlich auch seinen Verstand verloren. Schoch weiß, dass er einen Arzt braucht und dass er eine Schwester hat, die sein Bestes will. Aber ihre Ordnungsliebe und Vernunft waren ihm schon als Kind nicht geheuer, und als selbstbewusster Schizophrener traut er der Sprache der Diagnosen und Therapien nicht über den Weg.
Lieber als mit der Nachbarin, die dienstags immer nach Friseur riecht, unterhält Schoch sich mit seinem Gast. Zielinski gibt ihm wohlfeile Ratschläge, Ermahnungen, Ermunterungen und Trost und hin und wieder Schläge mit dem Spazierstock. Im Grunde gibt es aber nur einen, der Schoch versteht: Schoch. Aber der ist nicht mit sich einig, ob Zielinski seine bessere Hälfte, ein Störenfried aus Fleisch und Blut oder nur ein "Jux meiner Synapsen" ist. Bis er Gewissheit hat, versucht er seinem Leben schon mal mit zwangsneurotischen Ritualen wie Fiebermessen und Redensarten wie "Wut gilt es zu verhindern", "Man gewöhnt sich an alles" oder "Traurig bin ich nicht, das gilt es festzuhalten" Struktur und Form und seinem aufgelösten Ich so etwas wie eine feste Identität zu geben.
Nina Jäckles Roman ist das Protokoll einer radikalen Selbstentfremdung: Ein Mann geht der Welt und sich selbst verloren. Er erfindet sich ein halbwegs vernünftiges Alter Ego in einer aufgeräumten Kiste. Zielinski ist sein Geschöpf, abhängig von seinen Launen und seiner Gnade. Aber was heißt schon Geschöpf und Schöpfer, Realität und Traum? Jäckles Erzähler argumentiert methodisch und streng logisch, aber seine paradoxe Argumentation läuft immer wieder ins Leere. "Die Wörter bleiben einsatzbereit im Kopf zurück, und sie vermehren sich dort, legen sich in einem wild wuchernden System übereinander, bis keine Zusammenhänge mehr nachvollziehbar sind, bis es keinen Raum mehr für logische Kombinationen gibt. Aus diesem Chaos der nicht gesprochenen Worte erhebt sich dann eine ausgedachte Welt ganz eigener Logik."
Wenn jemand mit Schoch redet, wenn dieser Jemand unzweifelhaft einen eigenen Kopf und eine eigene Sprache hat (und einen Stock zum Prügeln), muss er wohl mehr als das Hirngespinst eines Geisteskranken sein. Schoch ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Ihm ist zum Beispiel klar, dass die Nachbarin, die er bestialisch gefoltert hat, zur Polizei gehen wird. Gerade noch rechtzeitig verlässt er seine Wohnung, allerdings nur, um in einer Pension die Wirtin zu erwürgen, die ihm freundlich Obdach und Wärme bot. Aber woher kommen bloß die Inspektoren, die ihn verhören, und wie kann er am Ende in Zielinskis Kiste einziehen? "Die Welt ist voller Idiotie, weshalb also nicht mitmachen?" Zielinski ist da, um darauf hinzuweisen, "dass wir alle nichts weiter sind als Ausgeburten unserer Dummheit, wohnhaft in unseren Kisten". Akzeptiert man das einmal, kann man gut damit leben, besser jedenfalls, als wenn man sich der Interpretation und Obhut von Fremden anvertraut.
Schoch erinnert schon vom Klang her ein wenig an Peter Handkes Bloch, den schizophrenen Frauenmörder aus Handkes "Angst des Torwarts beim Elfmeter". Aber Jäckle findet eine ganz eigene, absolut klare und kühle Sprache für Schochs fixe Ideen. Mit lakonischer Gelassenheit und Anflügen kafkaesken Humors baut sie ein Gefängnis der Wörter, aus dem es kein Entrinnen gibt. Schoch sitzt wie die Spinne im Netz seines eigenen Wahns, frei von Selbstmitleid wie Hoffnung, aber auch unfähig, von außen auf sein Leben zu blicken. Für Jäckle heißt schreiben, hermetisch geschlossene Kisten bauen, und mit ihren rhythmisch strukturierten Wiederholungen und manischen Endlosschleifen erzeugt sie auch beim Leser ein klaustrophobisches Gefühl. Das Lesebändchen ist so königsblau wie das Innenfutter der Kiste in Schochs "System Zielinski".
Jäckles Kopfnüsse mit dem Spazierstock sollen unsere aufgeräumte Wahrnehmung verunsichern und im besten Falle weh tun. "Zielinski", das gilt es festzuhalten, ist Konzeptliteratur, eine Versuchsanordnung von einem Leben am Nullpunkt. Aber sie lässt den Leser letztlich ratlos und allein mit den Schimären einer solipsistischen Obsession zurück. Wahnsinn, heißt es bei Bettina von Arnim nicht umsonst, "nennt man das, was keinen Widerhall hat im Geist der andern".
MARTIN HALTER
Nina Jäckle: "Zielinski". Roman.
Klöpfer & Meyer, Tübingen 2011. 185 S., geb., 18,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Fasziniert ist Rainer Moritz von Nina Jäckles Geschichte um den Ich-Erzähler Schoch, bei dem sich ein ungerufener Gast in einer mit Samt ausgeschlagenen Kiste einnistet, der sich als Metapher für eine tiefe Lebens- und Ich-Krise des Protagonisten entpuppt. Verlässliche Realitätspunkte wird man in diesem immer absurdere Volten schlagenden Buch nicht finden, und gern lässt die Autorin die Grenzen zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit verschwimmen, In immer neuen Schleifen und stilistisch in karger Schlichtheit höchst überzeugend zeichnet die Autorin ein packendes Bild von innerer Auflösung, das Moritz aber als erzählerisches Experiment doch etwas zu risikolos geraten ist. Deshalb fände er es umso interessanter, Jäckel, der er viel Talent zuschreibt, in größerer epischer Form zu lesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Nina Jäckle hat bewirkt, was in der deutschsprachigen Literatur selten geworden ist: Sie hat mit ihren Büchern einen Stil geschaffen." -- Deutschlandfunk
"Nina Jäckle hat das, was man bei anderen oft vermisst: poetische Kraft." -- Stuttgarter Zeitung
"Nina Jäckle besitzt die große Gabe, Intensität herstellen zu können. Faszinierend die Vielstimmigkeit ihres Schreibens!" -- Berliner Zeitung
"Nina Jäckle hat das, was man bei anderen oft vermisst: poetische Kraft." -- Stuttgarter Zeitung
"Nina Jäckle besitzt die große Gabe, Intensität herstellen zu können. Faszinierend die Vielstimmigkeit ihres Schreibens!" -- Berliner Zeitung
"Das andere Ego aus der Kiste: In Jäckles klarer, unsentimentaler Sprache entsteht ein Gedankenkonstrukt, in dem Handlungen, die gemeinhin als verrückt gelten, plötzlich verständlich erscheinen. Jäckle denunziert weder den Protagonisten noch bagatellisiert sie seine Krankheit. Als Leser beginnt man vielmehr, nach den eigenen Ticks zu fragen, wie, summend auf und ab zu gehen oder still vor sich hin zu zählen. Auf schauderhafte Weise wird deutlich, wie gering der Abstand zwischen harmloser Macke und handfestem Wahnsinn ist."
Berliner Zeitung
"Zweierlei fiel schon an früheren Romanen von Nina Jäckle auf: wie die Autorin in die Welt einer von ihr errichteten, absurden Personenkonstellation eintaucht und wie sie die fast vollkommene Identifikation mit den zentralen Figuren literarisch meistert, in einer Sprache, die zu ihrem Markenzeichen geworden ist - knapp, unumwunden, manchmal kryptisch in ihrer hermetischen Reduktion. Im neuen Roman dreht sie die Schraube noch um einiges weiter."
Cornelia Staudacher, Stuttgarter Zeitung
"Eine ganz außergewöhnliche Art des Psychothrillers. 'Zielinski' ist eine unzimperliche und kluge Darstellung eines psychischen Sonderzustandes, den manch einer schon im Kleinen kennengelernt hat: Es gibt Gedanken, die man nicht denken will, die sich aber aufdrängen und sich nicht bannen oder bändigen lassen. Schoch kann die Vorstellung Zielinski nicht ausblenden, bis sie das Steuer von Schochs Lebensschiff übernimmt und sein Leben zu bestimmen beginnt.'
Tania Kummer, drs3 "Buchtipp"
"Nina Jäckle hat sich mit dem Roman 'Zielinski' sehr viel vorgenommen und wählt ein Thema, bei dem einem unweigerlich Franz Kafka, Dino Buzzati und Juan Carlos Onetti in den Sinn kommen. Durch die Erzählperspektive lässt sie den Leser direkt teilhaben an den wahnhaften Verstrickungen ihres Helden."
Maike Albath, Süddeutsche Zeitung
"Wer in literarischen Texten gerne realistische Haltepunkte um sich hat, wird sich bei der Lektüre von Nina Jäckles neuem Roman anfangs solche Fragen stellen und auf Aufklärung durch die Autorin hoffen. Vergeblich, denn wie schon in ihren früheren Büchern liebt es Nina Jäckle, absurde Konstellationen zu errichten und die vermeintlich so festgezogene Grenzlinien zwischen innen und außen spielerisch verschwimmen zu lassen. Stilistisch agiert Nina Jäckle mit beeindruckender Sicherheit; ihre knappen Sätze sind makellos und steigern die Lust, sich auf das Prosaspiel einzulassen."
Rainer Moritz, NZZ
"Nina Jäckles Roman ist das Protokoll einer radikalen Selbstentfremdung: Ein Mann geht der Welt und sich selbst verloren. (...) Jäckle findet eine ganz eigene, absolut klare und kühle Sprache für Schochs fixe Ideen. Mit lakonischer Gelassenheit und Anflügen kafkaesken Humors baut sie ein Gefängnis der Wörter, aus dem es kein Entrinnen gibt. Schoch sitzt wie die Spinne im Netz seines eigenen Wahns, frei von Selbstmitleid wie Hoffnung, aber auch unfähig, von außen auf sein Leben zu blicken. Für Jäckle heißt schreiben, hermetisch geschlossene Kisten zu bauen, und mit ihren rhythmisch strukturierten Wiederholungen und manischen Endlosschleifen erzeugt sie auch beim Leser ein klaustrophobisches Gefühl. (...) Zielinski, das gilt es festzuhalten, ist Konzeptliteratur, eine Veransuchsanordnung von einem Leben am Nullpunkt."
Martin Halter, FAZ
"Ein Mann wird ver-rückt. Rückt raus aus dem richtigen Leben, sieht Menschen, die andere nicht sehen, hört Stimmen, die andere nicht hören. Was ist richtig, was ist falsch? Am Ende des Buches weiß man es selbst nicht mehr. Eine irre, beklemmende Geschichte, die einen lange nicht loslässt."
Christine Westermann, "Buch der Woche" im wdr5-Literaturmagazin "Bücher"
"Nina Jäckle setzt Leser in rhythmisierte, gedankenvolle Räume ohne Wegweiser. Belohnt werden sie dort mit feiner Situationskomik."
Wiener Zeitung
"Jäckles Roman ist ein psychologischer Krimi, der erschüttert. Beeindruckend verdeutlicht er, wie
Berliner Zeitung
"Zweierlei fiel schon an früheren Romanen von Nina Jäckle auf: wie die Autorin in die Welt einer von ihr errichteten, absurden Personenkonstellation eintaucht und wie sie die fast vollkommene Identifikation mit den zentralen Figuren literarisch meistert, in einer Sprache, die zu ihrem Markenzeichen geworden ist - knapp, unumwunden, manchmal kryptisch in ihrer hermetischen Reduktion. Im neuen Roman dreht sie die Schraube noch um einiges weiter."
Cornelia Staudacher, Stuttgarter Zeitung
"Eine ganz außergewöhnliche Art des Psychothrillers. 'Zielinski' ist eine unzimperliche und kluge Darstellung eines psychischen Sonderzustandes, den manch einer schon im Kleinen kennengelernt hat: Es gibt Gedanken, die man nicht denken will, die sich aber aufdrängen und sich nicht bannen oder bändigen lassen. Schoch kann die Vorstellung Zielinski nicht ausblenden, bis sie das Steuer von Schochs Lebensschiff übernimmt und sein Leben zu bestimmen beginnt.'
Tania Kummer, drs3 "Buchtipp"
"Nina Jäckle hat sich mit dem Roman 'Zielinski' sehr viel vorgenommen und wählt ein Thema, bei dem einem unweigerlich Franz Kafka, Dino Buzzati und Juan Carlos Onetti in den Sinn kommen. Durch die Erzählperspektive lässt sie den Leser direkt teilhaben an den wahnhaften Verstrickungen ihres Helden."
Maike Albath, Süddeutsche Zeitung
"Wer in literarischen Texten gerne realistische Haltepunkte um sich hat, wird sich bei der Lektüre von Nina Jäckles neuem Roman anfangs solche Fragen stellen und auf Aufklärung durch die Autorin hoffen. Vergeblich, denn wie schon in ihren früheren Büchern liebt es Nina Jäckle, absurde Konstellationen zu errichten und die vermeintlich so festgezogene Grenzlinien zwischen innen und außen spielerisch verschwimmen zu lassen. Stilistisch agiert Nina Jäckle mit beeindruckender Sicherheit; ihre knappen Sätze sind makellos und steigern die Lust, sich auf das Prosaspiel einzulassen."
Rainer Moritz, NZZ
"Nina Jäckles Roman ist das Protokoll einer radikalen Selbstentfremdung: Ein Mann geht der Welt und sich selbst verloren. (...) Jäckle findet eine ganz eigene, absolut klare und kühle Sprache für Schochs fixe Ideen. Mit lakonischer Gelassenheit und Anflügen kafkaesken Humors baut sie ein Gefängnis der Wörter, aus dem es kein Entrinnen gibt. Schoch sitzt wie die Spinne im Netz seines eigenen Wahns, frei von Selbstmitleid wie Hoffnung, aber auch unfähig, von außen auf sein Leben zu blicken. Für Jäckle heißt schreiben, hermetisch geschlossene Kisten zu bauen, und mit ihren rhythmisch strukturierten Wiederholungen und manischen Endlosschleifen erzeugt sie auch beim Leser ein klaustrophobisches Gefühl. (...) Zielinski, das gilt es festzuhalten, ist Konzeptliteratur, eine Veransuchsanordnung von einem Leben am Nullpunkt."
Martin Halter, FAZ
"Ein Mann wird ver-rückt. Rückt raus aus dem richtigen Leben, sieht Menschen, die andere nicht sehen, hört Stimmen, die andere nicht hören. Was ist richtig, was ist falsch? Am Ende des Buches weiß man es selbst nicht mehr. Eine irre, beklemmende Geschichte, die einen lange nicht loslässt."
Christine Westermann, "Buch der Woche" im wdr5-Literaturmagazin "Bücher"
"Nina Jäckle setzt Leser in rhythmisierte, gedankenvolle Räume ohne Wegweiser. Belohnt werden sie dort mit feiner Situationskomik."
Wiener Zeitung
"Jäckles Roman ist ein psychologischer Krimi, der erschüttert. Beeindruckend verdeutlicht er, wie