Zwei Phänomene sind in der Z i e I b i I dun g durch Individuen und Organi sationen gleichermaßen nachweisbar: Z i e 1 k 0 n f 1 i k t e und Z i e 1 ko- pro m iss e. Beide Erscheinungen gelten in der Unternehmungswirklichkeit als außerordentlich bedeutsam, werden jedoch in der herrschenden Unter nehmungstheorie weitgehend ignoriert. Das zugrunde liegende Axiomensystem schließt das Aufkommen von Zielkonflikten aus. Jegliches Handeln in Unter nehmungen wird von der angeblich völlig eindeutigen Zielvorstellung der kurzfristigen Gewinnmaximierung bzw. Verlustminimierung gesteuert. Diese mon ist i sc h e Verhaltensmaxime ist entweder - wie beim Mengen anpasser - durch die Marktverhältnisse determiniert oder sie wird - wie beim Monopol und im monopolistischen Wettbewerb-durch die allein für die Zielbildung zuständige Unternehmerpersönlichkeit ausgewählt. Wenn neuer dings die klassischen Prämissen der Gewinnmaximierung und der Einmann Unternehmung zunehmend aufgegeben oder doch relativiert werden, so ist damit das Harmoniekonzept in der Zielbildung noch keineswegs außer Kraft gesetzt. Soweit die Unternehmungstheorie anstelle von monovariablen mit mul tivariablen Zielen operiert, gelten nämlich die simultan verfolgten Einzelziele als völlig kompatibel. Dies ändert sich auch dann nicht, wenn die Zielbildung nicht durch den Einzelunternehmer, sondern - wie typischerweise in Mehr personen-Unternehmungen - k 0 11 e k t i v, also unter Mitwirkung zahl reicher Organisationsmitglieder, vorgenommen wird. In diesem Falle wird die Entstehung von Zielkonflikten durch zwei Alternativprämissen ausge schlossen: - Die Handlungen der am Zielbildungsprozeß Beteiligten werden gedanklich auf einen F ü h r e r übertragen.
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