Die Untersuchung sozialer Gruppen wie der Zigeuner, ist seit einigen Jahrzehnten die Domäne von Ethnologen, die methodologisch dazu neigen, das Forschungsfeld von vornherein stark zu begrenzen. Die bisherigen Ergebnisse der Zigeunerforschung sind vor diesem Hintergrund nur als Teilerkenntnisse anzusehen, da sie die Komplexität des Forschungsfelds verkennen. Mit dieser Arbeit wird daher versucht, eine kultursoziologische Untersuchung durchzuführen, die ausgehend von einer interdisziplinären Vorgehensweise, wohl die Ergebnisse ethnologischer Studien berücksichtigt, darüberhinaus aber möglichst viele wissenschaftliche Perspektiven, wie herrschaftssoziologische, wirtschaftsethnologische, linguistische, historische usw. miteinbezieht, um am Beispiel von zwei orientalischen Gruppen Thesen über die Entstehung und Entwicklung des Zigeunertums neu zu evaluieren.