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Die Zeit von 1914 bis ca. 1924 ist das »zionistische Jahrzehnt« im Leben Siegfried Bernfelds. Seine Schriften von 1916 bis 1920 dokumentieren den Kern seiner Aktivitäten in der zionistischen Jugendkulturbewegung in Wien. Seine Vision bestand in der Errichtung eines sozialistisch geprägten jüdischen Gemeinwesens in Palästina. Organisiert nach dem Vorbild der Freien Schulgemeinden sollte dies insbesondere durch die jüdische Jugend geleistet werden, was Bernfeld in seiner Schrift »Das jüdische Volk und seine Jugend« detailliert beschrieb. Von Bernfelds utopischem Entwurf sind bemerkenswert viele…mehr

Produktbeschreibung
Die Zeit von 1914 bis ca. 1924 ist das »zionistische Jahrzehnt« im Leben Siegfried Bernfelds. Seine Schriften von 1916 bis 1920 dokumentieren den Kern seiner Aktivitäten in der zionistischen Jugendkulturbewegung in Wien. Seine Vision bestand in der Errichtung eines sozialistisch geprägten jüdischen Gemeinwesens in Palästina. Organisiert nach dem Vorbild der Freien Schulgemeinden sollte dies insbesondere durch die jüdische Jugend geleistet werden, was Bernfeld in seiner Schrift »Das jüdische Volk und seine Jugend« detailliert beschrieb. Von Bernfelds utopischem Entwurf sind bemerkenswert viele Elemente in den israelischen Kibbuzim wiederzufinden. Speziell seine Ideen der Neuen Erziehung wurden aufgegriffen und zu einem außergewöhnlichen Konzept einer egalitären Gemeinschaftserziehung verdichtet.Der vorliegende Band enthält zahlreiche Dokumente zur Programmatik einer jüdischen Erziehung und zur Praxis der jüdischen Bildungsarbeit in Wien, die der Vorbereitung der Neuen Erziehung in Palästina dienten.
Rezensionen
»Die Werkausgabe ist eine Auferstehung Bernfelds im Geiste. Jeder der chronologisch geordneten Bände ist sorgfältig erarbeitet, auf hohem editorischen Niveau, und verbindet die Originaltexte mit ausgewählten thematisch zugehörigen Texten von Zeitgenossen sowie einem abschließenden Kommentar. So entsteht ein umfassendes Bild von Bernfelds Arbeit und Bedeutung. Es wird ein Autor erkennbar, der wichtige Anwendungsfelder der Psychoanalyse als erster erschloss. En passant wird der Leser am Leitfaden der Schriften Bernfelds zum Zeitgenossen der Geschichte der Psychoanalyse.« Lutz von Werder, Luzifer-Amor Nr. 63 (1/19) »Schließlich ist der Band, ganz unabhängig von seinem systematischen Stellenwert im Werk Bernfelds, eine überaus wertvolle Sammlung von Dokumenten zu der, abgesehen vom Holocaust und seinen Folgen, wichtigsten Epoche des Zionismus und seinem Kampf um einen eigenen jüdischen Staat. Nicht die Ereignisse selbst in und um Palästina vor und nach dem ersten Weltkrieg werden hier sichtbar, sondern deren Resonanz im intellektuellen jüdischen Milieu Österreichs und indirekt auch Deutschlands.« Burkhard Müller, Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau 1/2012 »Wir sind dabei auch auf Ihren Herrn Vater zu sprechen gekommen, und ich habe Frau Neumann von meinem großen Interesse an den Publikationen Ihres Vaters erzählt.« Aus einem Brief von Prof. Dr. Alexander Mitscherlich an Frau Dr. Ostwald, Tochter Bernfelds