John Sauter erzählt von Städten und Landschaften, die ins Vergessen driften. Er tigert über Abraumhalden, Deponien, den Schrott und Müll einer Zivilisation, die nichts mehr wissen will von ihren angefangenen, abgebrochenen Provinzen. Doch auch die können Heimat sein. Denn es gibt hier nicht nur Tristesse, Gewalt und Sprachlosigkeit - sondern auch Liebe, Hoffnung und eine befremdliche Schönheit, die wie das Meer an einer Bushaltestelle riecht. Sauters Gedicht beziehen ihre Stärke aus der Resignation und sie können weit mehr als bloß Inventur zu betreiben: Sie geben den entlegenen Gegenden ihre Stimme zurück.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Björn Hayer stößt auf "gleißende Ehrlichkeit" in John Sauters Gedichten. Besser als "falsche Erbaulichkeit", findet er. Durchaus gern folgt er Sauter in menschenleere, ländliche Zonen, die ihn an den Lockdown gemahnen, gern, weil der Autor faszinierend dokumentarisch die Ränder der Zivilisation durchstreift, wie Hayer findet, vor allem aber weil er mit der Geliebten stets einen Lichtschimmer einbaut und die Ahnung neuer, "traumhaft-irrealer" Räume. Das Hinübergleiten von der Wirklichkeit ins Imaginäre, Seelische empfindet Hayer als hoffnungsvoll.
© Perlentaucher Medien GmbH
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