Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,5, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit wird sich mit der Titelfigur des Schach und seiner Einbettung in den Gesamttext beschäftigen und dabei auch auf die in der Literatur thematisierte Ambivalenz dieses Charakters eingehen. Fontane schafft diese Ambivalenz oder Vieldeutigkeit durch die personale Erzählweise und die häufigen Perspektivenwechsel, wodurch der Leser einerseits mit der Selbsteinschätzung Schachs und andererseits mit den vielen Fremdeinschätzungen durch andere Figuren konfrontiert wird. Es erfolgt selbst innerhalb des Werks keine abschließende Beurteilung der Figur des Schach zur einen oder anderen Seite, wodurch auch dem Leser ein abschließendes Urteil erschwert wird. Dem Leser werden eine Vielzahl von Deutungen und Urteilen präsentiert, wodurch die Figur insgesamt immer diffuser und komplexer erscheint und sich einer klaren Einordnung entzieht. Dies geschieht auch durch die vielen einzelnen Urteile und Einschätzungen durch andere Figuren, die dem Leser jedoch nur ihre subjektive Einschätzung offenbaren. Es muss die Leistung des Rezipienten sein, sich dies immer wieder bewusst zu machen. In den folgenden Abschnitten soll versucht werden, die angesprochenen Selbst- und Fremdreferenzen aufzuarbeiten, damit diese zur Konturierung der Figur des Schach von Wuthenow beitragen können. Der Arbeit vorangestellt sind einige kurz gehaltene Ausführungen zur Theorie des Bürgerlichen Realismus, eine kurze historische Einordnung und ein paar Worte zur Vorlage des Stoffs.
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