Im Zentrum dieser Ethnographie stehen Pilgerinnen und Pilger, die den Weg nach Mariazell, Österreichs bedeutendstem Pilgerort, zu Fuß zurücklegen. Barbara Sieferle hat für diese Feldforschung mehrere Pilgergruppen intensiv begleitet und fragt insbesondere nach den körperlichen Dimensionen ihres Tuns und Erlebens. Sie greift dazu phänomenologisch orientierte und praxistheoretische Ansätze der kulturanthropologischen Körperforschung auf und zeichnet ein lebensnahes Bild des Pilgerns. Das Gehen zu Fuß und die oftmals damit einhergehenden Anstrengungen, Religiosität, Sportivität, Naturverbundenheit und Gemeinschaftlichkeit analysiert die Autorin als zentrale Aspekte dieser vielschichtigen Praxis. Als Beitrag zu einer kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Körperforschung sensibilisiert die Studie für die Rolle des Körpers in der Konstitution sozialer Wirklichkeit insgesamt und weist damit über das Fallbeispiel des Pilgerns nach Mariazell hinaus.
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