An Lizzie nagt der Zahn der Zeit. Eben noch glücklich und erfolgreich, wird sie nun mit neununddreißig von einer Gesellschaft im Jugendlichkeitswahn aussortiert. Aber sie wehrt sich und es zahlt sich aus, dass sie immer mehr Hirn als Hintern hatte. Sarkastisch und treffend liest die Autorin ihren Geschlechtsgenossinnen und -gegnern die Leviten. Niemand bricht so komisch Tabus wie Kathy Lette.
Mit 39 ist noch lang noch nicht Schluss!
Lizzie McPhee, die Heldin aus Kathy Lettes Roman Zu gut für diese Welt, leidet unter der schwersten unheilbaren Frauenkrankheit, die es gibt, dem Alter. Mit 39 Jahren geht sie auf die vierzig zu, was heißt, dass das Leben ohnehin so gut wie vorbei ist. Da hilft nur noch eins: Sie muss jung bleiben, koste es, was es wolle. Sie hat auch Grund dazu. Glaubt sie wenigstens...
Zu alt für diese Welt?
An ihrem Geburtstag drückt ihr Ehemann Hugo einen Kuss auf die Wange und ein Gartengerät zum Unkrautjäten in die Hand, die beiden Kinder überreichen ihr ein aus leeren Klorollen selbst gebasteltes Diadem. Abends dann das Highlight des Tages: Lizzie und ihr Gatte werden Zeuge eines Londoner Theaterereignisses, das seinesgleichen sucht - die Vagina-Monologe. Mit dabei Lizzies nur wenig ältere, aber um Lichtjahre attraktivere, durchgestylte Schwester Victoria sowie eine vollbusige Soap-Darstellerin namens Britney Amore.
Von einem Moment auf den anderen bricht das Unglück über Lizzie herein: Sie erwischt ihren Hugo mit Britney in einer erklärungsbedürftigen Stellung. Zwar nicht in flagranti, aber, nun ja... Es kommt noch dicker: Von ihrem Chef erfährt sie, dass sie ab sofort als Moderatorin von der Primetime-Sendung abgezogen wird; ihren Job bekommt ein föhnfrisierter Jüngling. Mann weg, Job weg! Das kann ja heiter werden.
Das Leben ist ein Kampf!
Lizzie lässt sich nicht lange bitten. Wie eine Löwin kämpft sie um ihr Liebesglück. Doch da hat noch eine andere Frau Geschmack an Hugo gefunden, und die spielt Lizzie besonders übel mit... Urplötzlich läuft auch noch der edelmütige Chirurg Hugo auf die Seite abzockender Schönheitsfuzzis über. Das darf doch nicht wahr sein!
Lizzie ist die Powerfrau, wie sie im Buche steht, sie kämpft für ihr Recht so auszusehen und so zu sein, wie sie nun mal ist und gerät dabei gewaltig auf Abwege... Dabei lässt sie kein Fettnäpfchen aus, sie nennt jede Peinlichkeit grausam indiskret beim Namen. Dass Kathy Lette auf diese Weise sprachlich manchmal haarscharf am Rand des schlechten Geschmacks vorbeischliddert und die Handlung gegen Ende eine Wendung nimmt, die mit normalem Menschenverstand kaum nachzuvollziehen ist, sollte frau nicht irritieren. Warum auch? Um gegen das Alter anzukämpfen, muss frau die allerschwersten Geschütze auffahren. Wie Lizzie! (Birgit Kuhn)
Lizzie McPhee, die Heldin aus Kathy Lettes Roman Zu gut für diese Welt, leidet unter der schwersten unheilbaren Frauenkrankheit, die es gibt, dem Alter. Mit 39 Jahren geht sie auf die vierzig zu, was heißt, dass das Leben ohnehin so gut wie vorbei ist. Da hilft nur noch eins: Sie muss jung bleiben, koste es, was es wolle. Sie hat auch Grund dazu. Glaubt sie wenigstens...
Zu alt für diese Welt?
An ihrem Geburtstag drückt ihr Ehemann Hugo einen Kuss auf die Wange und ein Gartengerät zum Unkrautjäten in die Hand, die beiden Kinder überreichen ihr ein aus leeren Klorollen selbst gebasteltes Diadem. Abends dann das Highlight des Tages: Lizzie und ihr Gatte werden Zeuge eines Londoner Theaterereignisses, das seinesgleichen sucht - die Vagina-Monologe. Mit dabei Lizzies nur wenig ältere, aber um Lichtjahre attraktivere, durchgestylte Schwester Victoria sowie eine vollbusige Soap-Darstellerin namens Britney Amore.
Von einem Moment auf den anderen bricht das Unglück über Lizzie herein: Sie erwischt ihren Hugo mit Britney in einer erklärungsbedürftigen Stellung. Zwar nicht in flagranti, aber, nun ja... Es kommt noch dicker: Von ihrem Chef erfährt sie, dass sie ab sofort als Moderatorin von der Primetime-Sendung abgezogen wird; ihren Job bekommt ein föhnfrisierter Jüngling. Mann weg, Job weg! Das kann ja heiter werden.
Das Leben ist ein Kampf!
Lizzie lässt sich nicht lange bitten. Wie eine Löwin kämpft sie um ihr Liebesglück. Doch da hat noch eine andere Frau Geschmack an Hugo gefunden, und die spielt Lizzie besonders übel mit... Urplötzlich läuft auch noch der edelmütige Chirurg Hugo auf die Seite abzockender Schönheitsfuzzis über. Das darf doch nicht wahr sein!
Lizzie ist die Powerfrau, wie sie im Buche steht, sie kämpft für ihr Recht so auszusehen und so zu sein, wie sie nun mal ist und gerät dabei gewaltig auf Abwege... Dabei lässt sie kein Fettnäpfchen aus, sie nennt jede Peinlichkeit grausam indiskret beim Namen. Dass Kathy Lette auf diese Weise sprachlich manchmal haarscharf am Rand des schlechten Geschmacks vorbeischliddert und die Handlung gegen Ende eine Wendung nimmt, die mit normalem Menschenverstand kaum nachzuvollziehen ist, sollte frau nicht irritieren. Warum auch? Um gegen das Alter anzukämpfen, muss frau die allerschwersten Geschütze auffahren. Wie Lizzie! (Birgit Kuhn)