Ein selbsternannter Parkwächter führt in seinem Revier minutiös Buch über die zahllosen Parksünder, die wie selbstverständlich die erlaubte Parkzeit überziehen. Doch seine Sehnsucht nach Ordnung bleibt unerfüllt. Eine alte Privatlehrerin verläßt aus Angst vor den gesellschaftlichen Veränderungen kaum mehr das Haus. Schließlich tritt sie doch auf die Straße, und dort sieht sie viel mehr, als sie sich in ihrer Phantasie vorgestellt hat.
Kruszynskis Figuren sind Prototypen einer Gesellschaft auf der Suche nach einer neuen Identität. Sie alle stellen sich dem Wandel der Zeit auf ihre zum Teil kuriose Weise.
Mit Feingefühl und liebevollem Spott zeichnet Kruszynski die Gesellschaft des modernen Polens.
Kruszynskis Figuren sind Prototypen einer Gesellschaft auf der Suche nach einer neuen Identität. Sie alle stellen sich dem Wandel der Zeit auf ihre zum Teil kuriose Weise.
Mit Feingefühl und liebevollem Spott zeichnet Kruszynski die Gesellschaft des modernen Polens.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Nicht so ganz überzeugt zeigt sich Marta Kijowska von diesem Erzählband des polnischen Schriftstellers Zbigniew Kruszynskis. Die Figuren, die seine zehn Geschichten bevölkern, sind allesamt Außenseiter, zu kurz Gekommene, die sich aus dem Leben zurückgezogen haben, um in einer Betrachterposition über das große Ganze zu philosophieren. In ihren Monolgen erblickt Kijowska "Minitraktate über die Tragik des Lebens und der Geschichte". Sie hebt hervor, dass Kruszynskis Figuren "prototypische Funktion" haben: "sie stehen für den Wandel der Zeit, den Zerfall der modernen Gesellschaft, die Zerstörung jeglicher Ideale, die Nivellierung aller Grundempfindungen". Kijowska charakterisiert den in Deutschland weitgehend unbekannten Autor als literarischen Außenseiter, der in Polen aber zugleich zu den erfolgreichsten Schriftstellern der mittleren Generation gehört. Auch in den vorliegenden Geschichten geht es ihres Erachtens weniger um die Handlung, als um die Ausdrucksform der Figuren. In diesem Zusammenhang verweist sie auf zwei erhebliche Schwächen dieser Figuren. Zum einen kritisiert sie, diese hätten immer nur einen Blick fürs Große. Zum anderen hält sie das Vorhaben des Autors, durch die Einführung verschiedener Beobachter möglichst unterschiedliche Weltbilder zu zeigen, für gescheitert. Schließlich lasse der Autor seine Protagonisten in Wirklichkeit nur eine Sprache sprechen - seine eigene. Zu ihrem Bedauern sind die Geschichten nicht die "Glanzstücke geworden, "die sie bei mehr stilistischer Selbstdisziplin des Autors hätten werden können".
© Perlentaucher Medien GmbH
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