Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Latinistik - Literatur, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Seminar für Klassische Philologie), Veranstaltung: Sallust - De coniuratione Catilinae, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Catilina-Proömium war seit jeher ein Stein des Anstoßes: sei es durch den, wie D.C. Earl nachwies, für Geschichtswerke spektakulär unüblichen Beginn, der Sallusts Zeitgenossen sicher überrascht haben muß. Sei es dass Quintilian daran Anstoß nahm und darin keinen Bezug zum eigentlichen Werk zu sehen schien, oder sei es, dass noch in heutiger Zeit daran Anstoß genommen wird und Latinisten wie La Penna in der praefatio zum Bellum Catilinae nur ein Flickwerk von verschiedensten "abgedroschenen" Gemeinplätzen griechischer Proömienliteratur sah, Boissier jeglichen Zusammenhang zum Geschichtswerk bestreitet bis hin zu Willy Theiler, der glaubt, feststellen zu können, daß im Prolog "kein einziger selbständiger Gedanke zu finden sei".Sallust betritt mit der Historiographie persönliches Neuland. In dem Proömium zu seinem Erstlingswerk stellt er sich und sein Werk in einzigartiger Weise vor. Traditionelle Elemente wie Exordialtopoi, proömiale Suchformeln aus der Rhetorik zusammen mit individuellen Zügen wie Stil, Komposition dienen seiner stringenten Argumentation, die seine Tätigkeit nicht nur rechtfertigen, sondern sie zugleich zu einer echt römischen virtus erheben, mit der er persönlichen Ruhm erstrebt.Auf diese traditionellen, für das römische Bewußtsein vorauszusetzenden Elemente soll im ersten Kapitel speziell eingegangen werden, die individuelle Realisierung soll in der Interpretation erfaßt werden im Anschluß an einen Überblick über die Forschung zum Catilina-Proömium im zweiten Kapitel. Zum Abschluß sollen die wichtigsten Publikationen zum Prolog des Bellum Catilinae aufgelistet werden.
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