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"Die Bücher von Dick Francis haben die Grenzen des Krimis längst überschritten", schrieb Jürgen Busche in der Süddeutschen Zeitung. Erzählt wird die Geschichte des jungen Hollywood-Regisseurs Thomas Lyon, der gerade an einem Film über einen 26 Jahre zurückliegenden mysteriösen Todesfall arbeitet. Er stellt Nachforschungen an, die gewissen Leuten nicht ins Konzept passen. Sie setzen alles daran, das Filmprojekt scheitern zu lassen.

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Produktbeschreibung
"Die Bücher von Dick Francis haben die Grenzen des Krimis längst überschritten", schrieb Jürgen Busche in der Süddeutschen Zeitung. Erzählt wird die Geschichte des jungen Hollywood-Regisseurs Thomas Lyon, der gerade an einem Film über einen 26 Jahre zurückliegenden mysteriösen Todesfall arbeitet. Er stellt Nachforschungen an, die gewissen Leuten nicht ins Konzept passen. Sie setzen alles daran, das Filmprojekt scheitern zu lassen.

Autorenporträt
Dick Francis, geboren 1920, war viele Jahre Englands erfolgreichster Jockey, bis ein mysteriöser Sturz 1956 seine Karriere beendete. Fast 50 Jahre lang schrieb er Thriller, die das Pferderenn- und Wettmilieu als Hintergrund haben. Seine 42 Romane wurden alle Bestseller. Dick Francis starb 2010.
Rezensionen
Furchtlose Helden
Kein Francis ohne furioses Finale, in dem gerne auch gehörig Blut vergossen wird - und zwar das vom furchtlosen Helden, der Stich- und Schnittwunden ebenso mannhaft wie klaglos erträgt.
Einmal mehr liefert der Autor außerdem Einblick in die Welt des Filmgeschäfts. Die faszinierenden Details rund um Drehbuch, Regie- oder Dreharbeiten sind dabei fast so spannend wie die Geschichte selbst, deren Ursprung tief in der Vergangenheit zu suchen ist.
In Punkto Humor läßt der Roman - verglichen mit anderen Büchern des Ex-Jockeys Francis - zwar etwas zu wünschen übrig, wettgemacht wird dies aber allemal durch das Ausmaß an temporeicher Action, mit der sich "Zügellos" vor keiner TV-Eigenproduktion verstecken muß... (Michaela Pelz, krimi-forum.de)

"Das Geheimnis von Francis` Erfolg hat mit seiner Meisterschaft zu tun, mit der er Atmosphäre zu beschwören vermag. Er erzeugt schreibend einen Sog, in den sogar jene Leser geraten, die sich grundsätzlich nicht für Jockeys, Pferdewetten und Stallgeruch interessieren.
Der Rennplatz ist ein Mikrokosmos, ist Francis` Welttheater." (Tages-Anzeiger)
"Einfach brillant! Dick Francis konstruiert seinen Roman wie einen Film und führt mit der Bravour eines Altmeisters über seine verschiedenartigen und schillernden Figuren Regie. Ein außerordentlicher, erstklassiger Thriller." (Publishers Weekly)
"Ein erotisches und ein moralisches Buch zugleich." (Nürnberger Zeitung)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.05.1996

Huf der Finsternis
Satanische Pferde: Dick Francis läßt am Strand die Zügel schleifen

Unter Schmerzen und Gewissensqualen stirbt ein alter Hufschmied in seinem Lehnsessel. In seiner Verwirrung hält der abgemagerte Greis seinen letzten Besucher, den Regisseur und ehemaligen Jockey Thomas Lyon, für einen Priester. Widerstrebend und im Bewußtsein der Lästerung nimmt der Laie dem Verzweifelten die Beichte ab und spricht den Freund von seinen Sünden los. Damit ruht die Last eines unaufgeklärten Mordes auf Thomas Lyon und auf dem Film, den er in Newmarket, dem Zentrum des britischen Reitsportes, dreht.

Dick Francis war einer der erfolgreichsten britischen Jockeys, bis er 1956 auf der Bahn von Aintree unter geheimnisvollen, niemals aufgeklärten Umständen so schwer stürzte, daß an Rennen nicht mehr zu denken war. Seitdem bereichert er die Literatur um Bücher, die einem etwas eigenwilligen Genre zugerechnet werden müssen: dem Pferde-Krimi. Mit den Jahren entwickelte Francis die hohe Kunst, jede Form von Verbrechen souverän mit dem Reitsport zu verbinden. Im neuesten Thriller "Zügellos" dreht die Hauptperson Thomas Lyon natürlich einen Pferde-Film. Obwohl edle Rösser einen publikumswirksamen Hintergrund für menschliche Leidenschaften abgeben, steht das Werk unter keinem guten Stern. Unbekannte wollen mit allen Mitteln den Film über einen jahrzehntealten, erfolgreich vertuschten Rennsportskandal verhindern: Damals wurde eine lebenslustige junge Frau in einem Reitstall erhängt aufgefunden. Selbstmord ohne Motiv oder Mord ohne Täter? Ergebnislos legte die Polizei den Fall zu den Akten.

Thomas Lyon entwickelt sich, wie alle Helden in den Romanen von Dick Francis, unfreiwillig zum Detektiv. Zunächst muß sich der Regisseur nur mit einem allzu romantischen, gefühlbetonten Drehbuch herumplagen. Dann dringt das Verbrechen in sein Leben ein. Die Sabotageakte beunruhigen die Geldgeber aus Hollywood, und Lyon hat den Sturz ins Nichts vor Augen. Er nimmt den Kampf auf, aber der Weg zur Wahrheit führt durchs Leiden. Thomas Lyon muß büßen für die Sünde, dem alten Mann die Sakramente gespendet zu haben.

Geschickt entwickelt der Roman die Geschichte einer sich langsam enthüllenden Vergangenheit und die Story des Films. Je mehr der Regisseur von der Wahrheit erfährt, um so weiter entfernen sich die beiden Handlungsstränge voneinander. Für die dunkle Seite des Skandals bietet der Roman einen Messerfetischisten und diverse Sexualpraktiken - kühl und distanziert geschildert. Der Schlitzer fuchtelt mit einer ausführlich beschriebenen Sammlung exotischer Stichwaffen herum. Lebendig und bedrohlich wird allerdings sein Wahn nicht. Der Psychopath ist keine Figur eigenen Rechts, nur eine Bedrohung für das friedliche Leben anderer.

Dick Francis führt den Leser in eine kleinstädtische Idylle, in die sich der Mord zufällig verirrt hat. Ein junger Mann mag hier gelegentlich davon träumen, auf seinem Motorrad als Höllenfürst über die Landstraße zu brausen, aber eigentlich ist er ein netter Junge, der für die alte Nachbarin die Einkäufe erledigt. Mit der Aufdeckung des Falls ist die Macht des Bösen gebrochen und das Idyll wiederhergestellt. Der fertige Film bekommt ein paar Oscars, für den einsamen Regisseur findet sich eine Gefährtin, und selbst das tote Mädchen aus dem Pferdestall darf in der Schlußeinstellung des Hollywoodstreifens auf ihren geliebten, zügellosen Traumpferdchen einen einsamen Strand entlanggaloppieren. GERNOT KRAMPER

Dick Francis: "Zügellos". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Malte Krutzsch. Diogenes Verlag, Zürich 1996. 357 S., geb., 44,- DM.

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»Es gibt wohl keinen anderen Kriminalautor, der ein bestimmtes Thema in so vielen, spannenden Variationen vorgeführt hat.« Freie Presse Freie Presse