Wer in einem Alten- und Pflegeheim arbeitet, kennt das Phänomen: Die Menschen, denen wir begegnen, scheinen wenig ansprechbar - aber viele sind nicht wirklich dement. Sie sind verstummt, zurückgezogen in einen inneren Raum, in dem sie sich vor den Zugriffen und Einblicken anderer Menschen schützen können. Sie sind - nach einem erfüllten, arbeitsreichen Leben - aufgrund ihrer Hilfe- und Pflegebedürftigkeit von anderen Menschen abhängig geworden. Sie können nicht mehr selbst für die Bewegung, die Anregungen sorgen, die der Mensch im Allgemeinen braucht, um lebendig und "da" zu sein. Hier sind die Menschen - wie der Mensch am Anfang seines Lebens auch - auf intensive Zuwendung angewiesen. Und diese Zuwendung können wir in unserer psychomotorischen Arbeit geben, wir können vielerlei Anregungen bieten - und können dann erleben, dass wir Menschen erreichen, dass sich jemand aus seiner Zurückgezogenheit in die Welt zurückbewegt.In diesem theoriegeleiteten Praxisbuch werden vielfältige Vorschläge vorgestellt, wie Menschen auch in einem Alten- und Pflegeheim gestützt werden können, damit sie besser mit sich selbst und ihrem sozialen Netzwerk zurechtkommen und den Bezug zur Umwelt erhalten können.Psychomotorische Bewegungsstunden werden zu Stunden der Begegnung. Nach dem Ordnungsrahmen der Motogeragogik werden die Anregungen, übersichtlich gegliedert, den einzelnen Erfahrungsfeldern zugeordnet und ermöglichen so eine Strukturierung der Praxis.Dieses Buch vermittelt im Sinne eines "Nachschlagewerkes" abwechslungsreiche Aufgaben und bietet ein Gerüst für eigene weitere Ideen.