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Das Anthropozän fordert die Geschichtsschreibung heraus: Muss sich die Geschichtswissenschaft verändern, um in Zukunft noch relevant zu sein? Die Debatte um das neue Erdzeitalter Anthropozän prägt auch die historischen Wissenschaften. Forderungen nach neuen Methoden, neuen Quellen und neuen Narrativen bestimmen das Feld. Fragen nach der Bedeutung der Natur, der Ausdehnung der Zeit und der Rolle des menschlichen Akteurs berühren die Geschichtswissenschaft im Kern ihres disziplinären Selbstverständnisses. Um unter den Bedingungen des sich abzeichnenden Klimawandels noch über relevante…mehr

Produktbeschreibung
Das Anthropozän fordert die Geschichtsschreibung heraus: Muss sich die Geschichtswissenschaft verändern, um in Zukunft noch relevant zu sein? Die Debatte um das neue Erdzeitalter Anthropozän prägt auch die historischen Wissenschaften. Forderungen nach neuen Methoden, neuen Quellen und neuen Narrativen bestimmen das Feld. Fragen nach der Bedeutung der Natur, der Ausdehnung der Zeit und der Rolle des menschlichen Akteurs berühren die Geschichtswissenschaft im Kern ihres disziplinären Selbstverständnisses. Um unter den Bedingungen des sich abzeichnenden Klimawandels noch über relevante Deutungsmacht zu verfügen, muss sich auch die Geschichtswissenschaft wandeln. Die Autorin führt durch die internationale Debatte um das Anthropozän, sucht nach Zusammenhängen und Anknüpfungspunkten und schlägt vor, neue Narrative von Kontamination und Relation zu entwickeln.
Autorenporträt
Sandra Maß ist Professorin für transnationale Geschichte des 19. Jahrhunderts an der Ruhr-Universität Bochum. Sie wurde 2004 am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz mit einer Arbeit über koloniale Männlichkeit in Deutschland promoviert und habilitierte sich an der Universität Bielefeld zur Kindheits- und Kapitalismusgeschichte. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Kolonialgeschichte Europas, das Anthropozän und die globale Kindheits- und Familiengeschichte. Veröffentlichungen u.a.: Erträumte Geschichte(n). Zur Historizität von Träumen, Visionen und Utopien (Mithg., 2022); Kinderstube des Kapitalismus? Monetäre Erziehung im 18. und 19. Jahrhundert (2017).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Was wird aus der Geschichtswissenschaft im Anthropozän? Dieser Frage widmet sich die Historikerin Sandra Maß in einem aufregenden Buch, so Rezensentin Hedwig Richter. Gleich mehrere vermeintliche Gewissheiten muss die Disziplin hinter sich lassen, unter anderem die von einer offenen Zukunft - wenn die Klimaprobleme immer virulenter werden, verengt sich der Horizont, Teleologie feiert ein Comeback. Auch die Rolle der Tiere darf nicht länger von Historikern ignoriert werden, erklärt Richter, wobei Maß nicht so weit geht, menschliche Subjekte komplett aus der Verantwortung zu entlassen - vielmehr weist sie auf neue ethische Dringlichkeiten hin, da jede kurze Autofahrt wichtige Biomasse verbraucht. Was also tun? Maß stelle eine Theorie der Kontamination, die auf neuen Vernetzungen basiert und ein Geschichtsverständnis etabliert, das planetare und ökologische Perspektiven miteinbezieht. Hedwig, selbst Historikerin, stellt klar, dass nicht alles, was Maß schreibt, neu ist. Dennoch sei es eine großartige Leistung, diese für die Zukunft der Disziplin so entscheidenden Debatten so klug und präzise aufzuarbeiten.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ohne den Horizont des Anthropozäns bleibt ein wesentlicher Aspekt der Geschichte verdeckt.« (Hedwig Richter, Süddeutsche Zeitung, 23.12.2024)