Not und Aufbruchstimmung liegen in den 15 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahe beieinander. Tausende Würzburger hausen zunächst noch in primitiven Notwohnungen und viele warten sehnsüchtig auf die Rückkehr kriegsgefangener Angehöriger. Doch gleichzeitig holt im Keller des Studentenhauses bei Jazzkonzerten die Kriegsgeneration ihre verlorene Jugend nach und in den Huttensälen wird 1948 eine 21-Jährigen, die sich nur einen schönen Abend machen will, zur Miss Würzburg gewählt. Während die Bürger ihre völlig zerstörte Stadt wieder aufbauen, startet einer der Hauptverantwortlichen für ihr Leid, der ehemalige Gauleiter Otto Hellmuth, 1958 eine zweite Karriere. Augenzeugenberichte und unveröffentlichte Farbfotos lassen eine Zeit lebendig werden, in der die Stadt und ihre Bewohner die Wunden der Vergangenheit noch spüren, während das Wirtschaftswunder neue Lebenslust weckt. Was zunächst nur die vage Hoffnung auf eine bessere Zukunft ist, wird in den fünfziger Jahren überraschende Wirklichkeit.