Im Zentrum der Beiträge dieses Bandes stehen die "Neuanfänge", die an der Universität Wien im Jahrzehnt zwischen Befreiung 1945 und Staatsvertrag 1955 versucht wurden. Die Kontinuitäten aus der Zeit des Nationalsozialismus ebenso wie jene aus den 1930er-Jahren erwiesen sich dabei jedoch in vielen Bereichen als schwere Altlasten, die nur mühsam oder auch gar nicht bewältigt werden konnten. Zukunftsweisende Impulse sind aber in einigen Bereichen durchaus festzustellen. Der vorliegende Band bietet einen Überblick über die organisatorische, personelle und inhaltliche Entwicklung in den einzelnen Fächern und Fakultäten, der durch Beiträge zu den Studierenden und zur Akademie der Wissenschaften mit ihren engen Verbindungen zur Universität Wien ergänzt wird. Die Breite der Themen und die unterschiedlichen Zugänge ergeben ein vielfältiges Bild von den materiellen und politischen Problemen der Nachkriegszeit, von neuen und alten Schwerpunkten in Lehre und Forschung. In Fortführung früherer Forschungen zur Geschichte der Universität Wien in der NS-Zeit füllt dieser Band eine Lücke.