Seit über 50 Jahren trägt die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, die im Jahre 1872 als Großherzogliche Orchesterschule gegründet und 1930 zur Hochschule für Musik erhoben wurde, den Namen ihres Übervaters. Diese Darstellung zur Geschichte der Ausbildungstätte schließt gerade auch die Institutionsgeschichte im vergangenen Jahrhundert - in der Zeit des Nationalsozialismus, in den Jahrzehnten der DDR und den Jahren nach dem Mauerfall - ein, die ebenfalls anhand der Quellen kritisch betrachtet wird. Für die 1990er Jahre kann der Autor zudem, aufgrund seiner eigenen Erfahrungen, die Ereignisse aus der Sicht des teilnehmenden Beobachters rekonstruieren. Eindrucksvoll zeigt das Buch die Veränderungen der Musikhochschule und ihre Anpassungsfähigkeit an ideelle und materielle Rahmenbedingungen, ohne dabei die eigene Identität aufzugeben. Maßstab für ihr Selbstbild war für Lehrkräfte und Studierende gleichermaßen die Zukunft ihrer Kunst - der Musik. Vor diesem Horizont und in exemplarischer Weise sind die handelnden Personen und individuellen Leistungen, die künstlerischen Fragen und Projekte in die vorliegende Darstellung einbezogen.