Das gemeinsame Wort der evangelischen und katholischen Kirche »Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit« vom Februar 1997 rief alle Bürger, insbesondere die Verantwortlichen, zur Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft auf. Der Bundespräsident mahnte zum entschiedenen Handeln: »Eine Selbstblockade der politischen Institutionen können wir uns nicht leisten«.
Sicherlich ist die Politik nicht untätig geblieben und war bemüht, die Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Ein Durchbruch aber ist nicht gelungen. Weder wurden die auf dem Faktor Arbeit lastenden Kosten, vor allem die Lohnzusatzkosten, spürbar vermindert noch wurden die dringend gebotene Steuerreform durchgesetzt und die Steuerschlupflöcher gestopft. Viele Bürger machen sich Gedanken um die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.
Die 11 Beiträge zu Grundfragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik knüpfen an die Überlegungen an, die die Autoren schon bisher zu den wirtschaftlichen und sozialen Reformbemühungen beigesteuert haben. Sie melden sich erneut zu Wort und wollen ihre Sachkompetenz und ihre wissenschaftliche Verantwortung für die Reform von Wirtschaft und Gesellschaft im Sinne der Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität einbringen. Die Autoren hoffen, zusammen mit all jenen, die ebenfalls die Selbstblockaden durchbrechen und den notwendigen Entscheidungsprozeß beschleunigen wollen, die Wege zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft freizulegen.