Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,3, Universität Hamburg (Romanistik), Veranstaltung: Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit liegt der Fokus auf dem Phänomen einer Diglossie in Verbindung mit parallel auftretendem Bilingualismus. Diese linguistischen Charakterzüge sollen am Beispiel Kanadas genauer untersucht werden. Im Speziellen werden die Provinzen Ontario und Quebec betrachtet, indem der frankophone Status in Ontario sowie der anglophone Status in Quebec erörtert werden. Im Mittelpunkt stehen einerseits wichtige Kennzahlen, wie Sprecherzahlen oder Geburtenraten sowie die Familiensprache, sprich die verwendete Sprache zu Hause. Andererseits wird mithilfe von traditionellen Medien versucht, die funktionalen Differenzierungen der Sprachen beider Provinzen und die damit verbundene Beziehung von Diglossie und Bilingualismus ausfindig zu machen. Die Konzentration liegt hier auf Medien, wie Zeitung, Radio und Fernsehen.Zunächst muss der Begriff Diglossie umfassend behandelt werden. Hierfür wird die Theorie von Charles A. Ferguson herangezogen, der erstmals den Begriff Diglossie 1959 zu definieren versuchte. Die Definition von Bilingualismus ist kein gesonderter Punkt dieser Arbeit. Fortan wird der Terminus basierend auf dem primären Datenlieferanten Statistics Canada verwendet.Im nächsten Schritt stellt sich die Frage, wie diese beiden Phänomene zueinander im Verhältnis stehen. Treten beide Merkmale einer Gesellschaft stets zusammen auf? Setzt gar das eine das andere voraus? Dies soll mithilfe von Joshua A. Fishman untersucht werden. Der dritte Abschnitt dieser Arbeit befasst sich unmittelbar mit der Sprachsituation in Kanada. Aus soziohistorischer Sicht wird hier ein Einblick in die Ausbreitung, Entwicklung und Integrierung des Englischen und Französischen gegeben. Als nächstes folgt die Untersuchung der frankophonen "Compagnie" in Ontariosowie der anglophonen "Community" in Quebec. Für diese Gegenüberstellung werden Daten und Fakten aus dem Census behandelt sowie analysiert und daneben konventionelle Nachrichten- beziehungsweise Informationsträger herangezogen. Darüber hinaus wird dem Aspekt der Familiensprache eine wesentliche Gewichtung, zum Zwecke des kontrastiven Vergleichs, zugestanden.Schließlich gibt es eine Eingliederung der Fallbeispiele in die Theorie, welche zugleich die vorherigen Analysen beider Provinzen zusammenfassend und kontrastiv darstellt, um final eine mögliche Diglossiesituation in den Provinzen aufdecken und ein Fazit formulieren zu können.
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