Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Das Ziel dieser Arbeit ist die Identifizierung des Forschungsstandes bei Anlageentscheidungen. Es erfolgt eine Darstellung der verhaltenswissenschaftlichen Kapitalmarktforschung und eine Abgrenzung von der modernen Kapitalmarkttheorie. In die Black Box privater Anleger wird mit Hilfe von Wirtschaftspsychologie ein Einblick gegeben und versucht, ihr reales Verhalten am Aktienmarkt zu erklären. Im Rahmen der Ausführungen wird insbesondere auf die psychischen, mentalen und motivationalen Beschränkungen dieser Anlegergruppe bei der Handhabung von Anlageproblemen eingegangen, die deren rationales Verhalten begrenzen. Die systematische Erfassung und Aufarbeitung der in psychologischen Forschungen zur Entscheidungstheorie gefundenen Phänomene und die Darstellung von deren Gültigkeit und Übertragbarkeit auf den Untersuchungsgegenstand Aktienmarkt stehen im Vordergrund. Zusammenhänge zwischen einzelnen Phänomenen werden hergestellt und erklärt.
Die Kategorisierung der beschriebenen Anomalien basiert auf dem Verständnis des Anlageverhaltens als komplexen Informationswahrnehmungs-, -verarbeitungs-, -speicherungs- und -umsetzungsprozeß. Von besonderer Bedeutung für das Anlageverhalten ist die Erkenntnis, daß der Mensch über ein begrenztes Wahrnehmungsvermögen und über eine begrenzte Gedächtnis- und Informationsverarbeitungskapazität verfügt. Diese grundsätzlichen Verzerrungen des menschlichen Wahrnehmungsvermögens sind wegen der Zeitsensibilität von Anlageentscheidungen im Börsenkontext besonders kritisch. Eine wichtige Grundlage für die Untersuchung bildet die Prospect Theory von Kahneman und Tversky. Das in diesem Zusammenhang vorgestellte Bezugspunktkonzept und die Wertfunktion liefern vielfältige Erklärungsansätze für bestimmte Verhaltensweisen. Es wird hervorgehoben, daß eine Kauf- oder Verkaufentscheidung für eine Aktie nicht nur durch Gewinnerwartungen, sondern auch durch eine Reihe unterschiedlicher und zum Teil widersprüchlicher Motivationen bedingt ist. Relevant ist in diesem Kontext die unterschiedliche Gewichtung von Gewinnen und Verlusten, ebenso die Suche nach Erfolg oder die Furcht vor Mißerfolg, die sich auf das eigene Selbstwertgefühl auswirken. Anleger werden durch vereinfachte Entscheidungen, Festhalten an Gewohnheiten, soziale Einflüsse und geringe Willensstärke von der Realisierung ihrer Vorstellungen abgehalten. Entscheidende Einflußfaktoren der menschlichen Informationsverarbeitung und Erwartungsbildung sind die Bedürfnisse nach Dissonanzfreiheit und Kontrolle.
Am Schluß der Arbeit stehen unbeantwortete Forschungsfragen, z.B. ob Entscheider in verschiedenen Situationen tatsächlich unterschiedliche Wahrscheinlichkeitsverteilungen oder Koeffizienten, wie Erwartungswert oder Standardabweichung, berücksichtigen. Oder ob die theoretischen Ansätze der Forscher auf diesem Gebiet das kreative Potential, alternative Erklärungen für das Entscheidungsverhalten hervorzubringen, begrenzen.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
AbbildungsverzeichnisIII
1.Einführung1
1.1Einleitung1
1.2Problemstellung und Abgrenzung des Themas3
1.3Ziel der Arbeit6
1.4Aufbau der Arbeit7
2.Verhaltenswissenschaftliche Kapitalmarktforschung8
2.1Die Theorie der Bounded Rationality9
2.2Erklärungsansätze der Behavioral Finance11
2.3Gegenüberstellung Behavioral Finance und moderne Kapitalmarkttheorie13
3.Grundlagen des Anlage- und Risikoverhaltens privater Anleger15
3.1Abgrenzung der privaten Anleger von den institutionellen Anlegern15
3.2Anlageentscheidungen als Entscheidungen unter Unsicherheit18
3.3Der multidim...
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Das Ziel dieser Arbeit ist die Identifizierung des Forschungsstandes bei Anlageentscheidungen. Es erfolgt eine Darstellung der verhaltenswissenschaftlichen Kapitalmarktforschung und eine Abgrenzung von der modernen Kapitalmarkttheorie. In die Black Box privater Anleger wird mit Hilfe von Wirtschaftspsychologie ein Einblick gegeben und versucht, ihr reales Verhalten am Aktienmarkt zu erklären. Im Rahmen der Ausführungen wird insbesondere auf die psychischen, mentalen und motivationalen Beschränkungen dieser Anlegergruppe bei der Handhabung von Anlageproblemen eingegangen, die deren rationales Verhalten begrenzen. Die systematische Erfassung und Aufarbeitung der in psychologischen Forschungen zur Entscheidungstheorie gefundenen Phänomene und die Darstellung von deren Gültigkeit und Übertragbarkeit auf den Untersuchungsgegenstand Aktienmarkt stehen im Vordergrund. Zusammenhänge zwischen einzelnen Phänomenen werden hergestellt und erklärt.
Die Kategorisierung der beschriebenen Anomalien basiert auf dem Verständnis des Anlageverhaltens als komplexen Informationswahrnehmungs-, -verarbeitungs-, -speicherungs- und -umsetzungsprozeß. Von besonderer Bedeutung für das Anlageverhalten ist die Erkenntnis, daß der Mensch über ein begrenztes Wahrnehmungsvermögen und über eine begrenzte Gedächtnis- und Informationsverarbeitungskapazität verfügt. Diese grundsätzlichen Verzerrungen des menschlichen Wahrnehmungsvermögens sind wegen der Zeitsensibilität von Anlageentscheidungen im Börsenkontext besonders kritisch. Eine wichtige Grundlage für die Untersuchung bildet die Prospect Theory von Kahneman und Tversky. Das in diesem Zusammenhang vorgestellte Bezugspunktkonzept und die Wertfunktion liefern vielfältige Erklärungsansätze für bestimmte Verhaltensweisen. Es wird hervorgehoben, daß eine Kauf- oder Verkaufentscheidung für eine Aktie nicht nur durch Gewinnerwartungen, sondern auch durch eine Reihe unterschiedlicher und zum Teil widersprüchlicher Motivationen bedingt ist. Relevant ist in diesem Kontext die unterschiedliche Gewichtung von Gewinnen und Verlusten, ebenso die Suche nach Erfolg oder die Furcht vor Mißerfolg, die sich auf das eigene Selbstwertgefühl auswirken. Anleger werden durch vereinfachte Entscheidungen, Festhalten an Gewohnheiten, soziale Einflüsse und geringe Willensstärke von der Realisierung ihrer Vorstellungen abgehalten. Entscheidende Einflußfaktoren der menschlichen Informationsverarbeitung und Erwartungsbildung sind die Bedürfnisse nach Dissonanzfreiheit und Kontrolle.
Am Schluß der Arbeit stehen unbeantwortete Forschungsfragen, z.B. ob Entscheider in verschiedenen Situationen tatsächlich unterschiedliche Wahrscheinlichkeitsverteilungen oder Koeffizienten, wie Erwartungswert oder Standardabweichung, berücksichtigen. Oder ob die theoretischen Ansätze der Forscher auf diesem Gebiet das kreative Potential, alternative Erklärungen für das Entscheidungsverhalten hervorzubringen, begrenzen.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
AbbildungsverzeichnisIII
1.Einführung1
1.1Einleitung1
1.2Problemstellung und Abgrenzung des Themas3
1.3Ziel der Arbeit6
1.4Aufbau der Arbeit7
2.Verhaltenswissenschaftliche Kapitalmarktforschung8
2.1Die Theorie der Bounded Rationality9
2.2Erklärungsansätze der Behavioral Finance11
2.3Gegenüberstellung Behavioral Finance und moderne Kapitalmarkttheorie13
3.Grundlagen des Anlage- und Risikoverhaltens privater Anleger15
3.1Abgrenzung der privaten Anleger von den institutionellen Anlegern15
3.2Anlageentscheidungen als Entscheidungen unter Unsicherheit18
3.3Der multidim...
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