Deutsche Erstausgabe.Limitierte Erstauflage 1000 Exemplare als Hardcover.Das Buch beschäftigt sich mit den Versuchen der Menschen, durch ästhetische Praxis über den Tod hinaus weiter zu existieren, und beschreibt die Sackgassen und Abgründe, die Fallstricke und Selbsttäuschungen, denen sie dabei ausgesetzt sind. Die uralte Frage, wie wir uns aus sterblichen Menschen in unvergängliche Kunstwerke verwandeln können, wird historisch und strukturell betrachtet und am Ende mit klaren Schlussfolgerungen beantwortet. Wer sich in dieses Buch vertieft, kommt aus dem Staunen nicht heraus.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Eine interessante Neudeutung des Mythos von Narziss liest Alexander Roesler bei dem Philosophen und Kunstkritiker Boris Groys: Ihm geht es darum, dass Narziss sein Spiegelbild als absolut objektiv erblickt, das eigene Bild gehört nicht ihm selbst, sondern dem "öffentlichen Blick." Narzissmus bedeute für den Autor also, den Unterschied zwischen Außen- und Innenwahrnehmung aufzuheben. In diesem Moment beginne man, so Groys These, sich als Kunstwerk zu verstehen und um soziale Anerkennung zu buhlen, denn die Gesellschaft interessiere schließlich das Außen mehr als das Innen. Als ein solches Kunstwerk können die Menschen auch nach ihrem Tod als "öffentliche Leichen" bestehen. Assoziationsreich und mit Ausflügen zu Jaques Lacan, Roland Barthes und Jan Assmann breitet Groys seine Gedanken aus, die zwar nicht stringent, aber im besten Sinne anregend sind, wie Roesler schließt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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