Künstlerische Erscheinungsformen wie der Remix, Mashups, Memes, GIFs oder Fan Art werfen die Frage nach einem angemessenen Interessenausgleich zwischen dem Urheber des Ausgangswerks und den nachschaffenden Künstlern auf. Diese Arbeit beleuchtet zunächst die Schrankenregelungen des deutschen und europäischen Urheberrechts, die zur Lösung des Konflikts bereitstehen. Insbesondere wird auch die Geeignetheit der Pasticheschranke zur Privilegierung künstlerischer Werknutzungen in Form des User Generated Content untersucht. Im Anschluss erfolgt eine Betrachtung der einschlägigen Grundrechtspositionen und dessen materiellem Gehalt, der sich aus dem Grundgesetz, der Grundrechtecharta und der EMRK ableiten lässt. Die Autorin konstatiert, dass die bestehenden Vorschriften nicht zu einem angemessenen Interessenausgleich führen und den grundrechtlichen Vorgaben widersprechen. Sie schlägt daher die Einführung einer neuen Schrankenregelung zugunsten künstlerisch-referenzieller Nutzungen vor.
»Die gründliche Untersuchung hat den Vorzug, dass Felicitas Kahl die verschiedenen Ebenen der Regelungen über die Kunstfreiheit und ihre Auswirkungen auf das Urheberrecht dezidiert trennt, also europäisches Recht, nationales Verfassungsrecht und die Umsetzung in nationale, insbesondere deutsche Sachnormen in ihren durchaus verschiedenen Zielrichtungen und Wechselwirkungen klar beleuchtet. [...] Die vorliegende Schrift wird hier und auch insgesamt der Komplexität der Rechtsfragen voll gerecht.« Prof. Dr. Erik Jayme, in: Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht, Bd. 87, 2/2023