Produktdetails
- Verlag: Picus Lesereisen
- ISBN-13: 9783854529002
- ISBN-10: 3854529007
- Artikelnr.: 13328043
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.06.2005Sonnenuntergang mit Wehmut
Darf man nach der Tsunami-Katastrophe noch von der Schönheit Sri Lankas schwärmen? Das fragt der Autor im ersten Kapitel, um in jedem darauffolgenden die Antwort zu geben: Das Buch ist eine einzige schwärmerische Liebeserklärung an die Insel, weniger indes an ihre Gegenwart als an die "Zauberkraft des alten Ceylon". Wie im Sepia-Ton der Nostalgie erscheint Sri Lanka, wenn der vor lauter Ehrwürdigkeit knarzende Hill Club der im tropischen Bergregenwald nachgebauten, englischen Kolonialkleinstadt Nurelia Eliya beschrieben wird; oder der Sundowner auf der Terrasse des Galle Face Hotel in Colombo, das einmal als das beste Haus östlich von Suez galt. Der Autor erzählt von würdevollen Kellnern und kauzigen Hoteldirektoren und scheint einer Zeit nachzutrauern, die gern gut und alt genannt wird und in Wirklichkeit nur der Topos einer immerwährenden Sehnsucht nach der Wärme des Schoßes ist. Aber man träumt gerne mit, denn das Lesen macht Spaß. Die Beschreibungen sind präzise, die Beobachtungen aufmerksam, die Metaphern frisch, die Klischees selten, außer einem: dem "Paradies", das an allen Ecken und Enden Sri Lankas wie ein Kasperl aus der Dose herausspringt - so oft, daß man seines ein wenig überdrüssig ist, bevor man es überhaupt betreten hat.
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"Zum Tee am Teich der roten Lotusblüten - Impressionen aus Sri Lanka" von Bernd Schiller. Picus Verlag, Wien 2005. 132 Seiten. Gebunden, 13,90 Euro. 3-85452-900-7.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Darf man nach der Tsunami-Katastrophe noch von der Schönheit Sri Lankas schwärmen? Das fragt der Autor im ersten Kapitel, um in jedem darauffolgenden die Antwort zu geben: Das Buch ist eine einzige schwärmerische Liebeserklärung an die Insel, weniger indes an ihre Gegenwart als an die "Zauberkraft des alten Ceylon". Wie im Sepia-Ton der Nostalgie erscheint Sri Lanka, wenn der vor lauter Ehrwürdigkeit knarzende Hill Club der im tropischen Bergregenwald nachgebauten, englischen Kolonialkleinstadt Nurelia Eliya beschrieben wird; oder der Sundowner auf der Terrasse des Galle Face Hotel in Colombo, das einmal als das beste Haus östlich von Suez galt. Der Autor erzählt von würdevollen Kellnern und kauzigen Hoteldirektoren und scheint einer Zeit nachzutrauern, die gern gut und alt genannt wird und in Wirklichkeit nur der Topos einer immerwährenden Sehnsucht nach der Wärme des Schoßes ist. Aber man träumt gerne mit, denn das Lesen macht Spaß. Die Beschreibungen sind präzise, die Beobachtungen aufmerksam, die Metaphern frisch, die Klischees selten, außer einem: dem "Paradies", das an allen Ecken und Enden Sri Lankas wie ein Kasperl aus der Dose herausspringt - so oft, daß man seines ein wenig überdrüssig ist, bevor man es überhaupt betreten hat.
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"Zum Tee am Teich der roten Lotusblüten - Impressionen aus Sri Lanka" von Bernd Schiller. Picus Verlag, Wien 2005. 132 Seiten. Gebunden, 13,90 Euro. 3-85452-900-7.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Als schwärmerische Liebeserklärung an Sri Lanka hat Rezensent "str." dieses Buch gelesen - allerdings weniger an die Gegenwart als an "die Zauberkraft des alten Ceylon". Der "Sepia-Ton der Nostalgie" der dem Eindruck des Rezensenten zufolge auf allen Beschreibungen liegt, ist ihm aber auch dezent auf die Nerven gefallen, vor allem der inflationäre Gebrauch des Wortes "Paradies". Trotzdem hat ihm das Lesen insgesamt Spaß gemacht, denn die Beschreibungen findet er präzise, die Beobachtungen aufmerksam und frisch. So hat er gerne mit dem Autor von der guten alten Zeit geträumt, von würdevollen Kellnern, knarzigen Hoteldirektoren und der Ehrwürdigkeit einer im Regenwald nachgebauten englischen Kolonialstadt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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