Nigeria, ein Land mit einer äußerst heterogenen Gesellschaft, dient als Fallbeispiel, um das Interaktionsverhältnis von Islam und Demokratie zu beleuchten. Ausgehend von der These Samuel Huntingtons bezüglich der Unvereinbarkeit von Islam und Demokratie, wird eine Gegenthese konstruiert, die davon ausgeht, dass "der Islam" in Nigeria je nach Ausformung sowohl vereinbar als auch unvereinbar mit "Demokratie" ist. Werden zunächst Konzepte und Ideen im Kontext von Demokratie sowie Islam präsentiert, nähert sich das nachfolgende Kapitel über eine historische Langzeitperspektive dem gewählten Forschungsgegenstand an. Darauf aufbauend setzt sich das letzte Kapitel konkret mit dem Interaktionsverhältnis von Islam und Demokratie auseinander und verweist darauf, welche Auswirkungen diese Interaktion für die noch junge Demokratie Nigerias hat. Bevor am Ende der Arbeit noch die wesentlichen Schlussfolgerungen zusammengefasst werden, wird einerseits noch auf die Wiedereinführung der Scharia in Nigeria im Jahr 2000 und andererseits auf die "ethno-religiöse" Heterogenität des Landes und ihre Auswirkungen auf die Demokratie eingegangen. Es zeigt sich, dass die große Bandbreite des Islam in Nigeria eine jegliche Verallgemeinerung über ihn unzulässig erscheinen lässt und die diversen muslimischen AkteurInnen sich im demokratischen Diskurs Nigerias sehr unterschiedlich positionieren und agieren.