Entkolonisation und ideologische Aufspaltung der Welt haben das internationale System erheblich verändert. Die Untersuchung widmet sich der Frage, welche Auswirkungen dies auf den im Völkerrecht ver- wendeten Staatsbegriff gehabt hat. Ausgangspunkt der Überlegungen ist zum einen das Phänomen der sogenannten Mikrostaaten, die nach herkömmlichen Standards schwerlich den Test der Staatsreife be- standen hätten, und zum anderen die vor allem im Rahmen der inter- nationalen Organisationen stattfindende Zuerkennung staatsbezogener Vorrechte gegenüber Befreiungsorganisationen. Es wird aufgezeigt, ob eine marginale Anpassung, eine wesentliche Reduzierung oder ein Trend zur Funktionalisierung des Staatsbegriffs feststellbar ist.