Die Welt scheint aus den Fugen, Staaten zerbrechen, Bürgerkriege breiten sich aus. Terroristen wie Staatschefs stoßen in die Lücken vor, die sich durch scheiternde Staaten auftun, und nutzen sie. Viele Staaten sind gescheitert oder werden noch scheitern. Jede neue Krise löst hektische Aktivitäten aus, einen Tourismus der Friedenspolitik auf allerhöchstem Niveau, der zu keiner Lösung führt. Warum ist das so?
Das politische Denken orientiert sich am Völkerrecht, und das Völkerrecht basiert auf dem Nationalstaatsgedanken. Nicht in Betracht gezogen wird dabei, dass die Grenzen vieler Staaten das Ergebnis reiner Willkür sind, mit dem Lineal gezogen infolge der Entkolonialisierung oder weltpolitischer Interessen, die nichts mit der Bevölkerung vor Ort zu tun haben.
Michael Wolffsohn plädiert für ein radikales Umdenken, weg vom traditionellen Staatenmodell, hin zu föderativen Systemen.
Das politische Denken orientiert sich am Völkerrecht, und das Völkerrecht basiert auf dem Nationalstaatsgedanken. Nicht in Betracht gezogen wird dabei, dass die Grenzen vieler Staaten das Ergebnis reiner Willkür sind, mit dem Lineal gezogen infolge der Entkolonialisierung oder weltpolitischer Interessen, die nichts mit der Bevölkerung vor Ort zu tun haben.
Michael Wolffsohn plädiert für ein radikales Umdenken, weg vom traditionellen Staatenmodell, hin zu föderativen Systemen.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Interessant findet Alan Posener, wie sich Michael Wolffsohn den Weltfrieden denkt. Als "personalen" Föderalismus, der etwa die muslimische Gerichtsbarkeit in Europa ermöglicht. Unerschrocken nennt Posener solche Gedanken, die von der Bedrohung des Wohlstands und des Friedens durch zerfallende Nationalstaaten und in die Bresche springenden Terroristen ausgeht. Wolffsohns "biegsamer" Föderalismus mit seinen selbstbestimmten Minderheiten scheint Posener als Lösungsvorschlag durchaus nachvollziehbar.
© Perlentaucher Medien GmbH
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... von bestechender Logik ...Es geht um den Weltfrieden und einen Appell zur Umformung von bestehenden Staaten. Und je mehr man sich mit seiner These beschäftigt, umso einleuchtender erscheint sie. Als Bonus liefert er en passant ein Lösungsmodell für den Nahostkonflikt. Regina Krieger Handelsblatt