Mopsmäßig unterhaltsam!
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)
Der Mops ist gerade schwer in Mode. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis die kleinen, kompakten Hunde Eingang als Ermittler in die Krimilandschaft finden. In Fritzi Sommers Kriminalroman "Zum wilden Eck"
bemüht sich ein Mops-Trio um die Aufklärung zweier mysteriöser Todesfälle. Die wiederum sind auf dem in…mehrMopsmäßig unterhaltsam!
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)
Der Mops ist gerade schwer in Mode. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis die kleinen, kompakten Hunde Eingang als Ermittler in die Krimilandschaft finden. In Fritzi Sommers Kriminalroman "Zum wilden Eck" bemüht sich ein Mops-Trio um die Aufklärung zweier mysteriöser Todesfälle. Die wiederum sind auf dem in Prerow gelegenen Campingplatz "Zum wilden Eck" geschehen, den Josi, das Frauchen der Möpse, jüngst geerbt hat. Als glühende "Tatort"-Fans verfügen die Vierbeiner Henri, Victor und Wilma selbstverständlich über genügend kriminalistischen Sachverstand und halten ihre Spürnasen aufmerksam in den Ostsee-Wind.
Die Autorin Tina Wolf hat mich schon mit ihren beiden Romanen "Kein Kind ist auch (k)eine Lösung" und "Mit zwei Pampelmusen auf den Himalaya" begeistern können. Unter dem Pseudonym Fritzi Sommer begibt sich die Schriftstellerin aus Hamburg mit "Zum wilden Eck" auf neues Terrain und erfindet auch gleich ein neues Sub-Genre: Den Mops-Krimi.
Treu geblieben ist sie dabei dem Humor, der auch in ihren beiden bereits erwähnten Romanen nicht zu kurz kommt. Mit Leit-Mops Henri, dem klugen Senior Victor und der leicht adipösen Wilma, die nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte, dafür aber umso liebenswerter ist, toben drei echte Charakterköpfe durch die turbulente Geschichte. Die Gespräche der vierbeinigen Schnüffler untereinander bieten immer wieder Anlass zum Schmunzeln. Einfach köstlich, diese Mops-Dialoge! Weniger sympathisch wirkt hingegen Frauchen Josi, die für mich zu unterkühlt daherkommt. Dafür sind die Nebenfiguren fast so stark wie die tierischen Protagonisten: Mit einem Augenzwinkern nimmt Fritzi Sommer die Campingplatz-Klientel auf die Schippe - sehr zum Vergnügen des Lesers.
Die Krimi-Handlung bringt den Leser zwar nicht um den Schlaf, ist aber gut durchdacht, wenn auch teilweise ein wenig vorhersehbar. Für Leser, die es unblutig mögen, jedoch auf ein gewisses Quantum Spannung trotzdem nicht verzichten möchten, ist diese Lektüre perfekt.
Sonnentage, Ostseestrand und Kiefernwälder beschreibt die Autorin so anschaulich, dass im Nu pures Ferienfeeling und die Sehnsucht nach Sand und Wellen aufkommt.
"Zum wilden Eck" ist ein humorvolles Buch, dem auf jeden Fall ein fester Platz im Urlaubsgepäck gebührt!