In seinem historischen Portrait »Zumbi« zeichnet Joel Rufino dos Santos die einzigartige Geschichte des Anführers von Quilombo Palmares nach, einer Siedlung, die um das Jahr 1600 von geflohenen afrikanischen Sklaven gegründet wurde, sich für fast 100 Jahre im Widerstand gegen die brasilianische Sklavenhaltergesellschaft befand und ihr einen radikal anderen Gesellschaftsentwurf entgegensetzte.»Lässt sich eine andere Gesellschaft denken, in der Hautfarbe, Geschlecht und soziale Stellung keine Privilegien erzeugen? Vielleicht steht 'Palmares' dafür: ein 100 Jahre lang geträumter Traum, mit grünen Palmen, in einem majestätischen, blauen Gebirgszug. Der Embryo eines Landes, das allen gehört. Das, was hätte sein können, aber noch nicht gewesen ist.« »Zumbi«, wie sich der letzte Anführer von Palmares anstelle seines Sklavennamens Francisco nannte, ist bis heute als ikonische Figur des schwarzen Widerstands in Brasilien bekannt. An ihm liest Dos Santos die Geschichte der Sklaverei gegen den Strich, deren Erzählung und Deutung fast ausschließlich den weißen Sklavenherren vorbehalten war. Seine Analyse der sozialen und ökonomischen Strukturen der Kolonialzeit macht dabei auch Kontinuitäten dieses brutalen und rassistischen Systems bis ins heutige Brasilien hinein anschaulich.
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