Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften), Veranstaltung: SE 53281 Kino der Gefühle, Sprache: Deutsch, Abstract: "The most important thing I wanted to do in the making of Apocalypse Now was to create a film experience that would give its audience a sense of the horror, the madness, the sensuousness, and the moral dilemma of the Vietnam war. [...] And yet I wanted it to go further, to the moral issues that are behind all wars." (F. F. Coppola) Apocalypse Now von Francis Ford Coppola, erschienen 1979, gilt als Meilenstein der New- Hollywood-Ära sowie der gesamten Filmgeschichte. Die Zeit schrieb, dass es nach Apocalypse Now eigentlich keinen Kriegsfilm mehr geben dürfe.1 Bereits die Hintergründe des Films, die schwierigen Produktionsbedingungen wie auch die Buch- und Filmvorlagen, sorgten für vielfältige Interpretationen, Legenden und Mythenbildungen. Der Film selbst trug vor allem durch die neuartige inhaltliche und formale Ästhetik zu seiner Bekanntheit bei:»Apocalypse Now« spielt mit den heroischen Klischees von Kriegen und Kriegsfilmen, um sie ins Absurde, Lächerliche und Schreckliche zu überführen. Die so bloßgestellte Doppelmoral von Kriegen und ihren medialen Inszenierungen wird dabei weniger aufklärerisch als über Gefühlsreflektion vermittelt.Auch die optische, sprachliche und akustische Geschlossenheit des Films bildet eine Emergenz, die sich nicht allein symbolisch erschließt. Der Zuschauer spürt förmlich den Sog des Grauens: "The horror, the horror". Spätestens diese Worte am Ende des Films machen deutlich, dass es hier nicht nur um Vietnam, sondern um alle Kriege bis hin zu zivilen Alltagsformen des Krieges geht. Grundthema ist demnach das dunkle Innere als Schattenseite der Wirklichkeit. Entsprechend meint das Reale psychoanalytisch nicht die Realität, sondern das ungreifbare Gespenstische, den dunklen Trieb im Traum, im Trauma. Das Reale ist der Horror. Das Hässliche, Gewalttätige, Obszöne ist verdrängter Teil von Subjekt und Gesellschaft, immer gegenwärtig, wenn auch nicht immer erkennbar. Dieses Wechselspiel von Präsenz und Absenz bildet eine eigene Ästhetik, eine Ästhetik des Bösen.
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