Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,3, Fachhochschule Kiel (Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengang Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Denjenigen, die als Fachkräfte der Sozialen Arbeit in der Suchthilfe tätig sind, ist bewusst,dass viele ihrer drogenabhängigen Klientinnen Lebensgeschichten aufweisen, in denensexualisierte und physische Gewalt, Vernachlässigung sowie besondere Schicksalsschlägeeine nicht unbedeutende Rolle spielen. Für Frauen, die von einer illegalen Droge wie Heroinabhängig sind, scheint dies umso mehr zu gelten, da durch den illegalen SubstanzkonsumKontakte mit dem kriminellen Milieu und der Drogenszene unumgänglich sind und sie dervon dort ausgehenden Gewalt in besonderem Maße exponiert sind. Auch ist bekannt, dassviele Klientinnen Herkunftsfamilien entstammen, in denen die Eltern selbst substanzabhängigsind oder unter psychischen Störungen leiden. Im Kontext mit diesen belastenden früherenund aktuellen Lebensbedingungen wird oft der Begriff der Traumatisierung gebraucht. EinZusammenhang zwischen erfahrener Traumatisierung und der Entwicklung einer Sucht wirdangenommen (vgl. Lüdecke u.a. 2004, S. 376; Petzold u.a. 2007, S. 84). Weniger eindeutigist, worin der Zusammenhang zwischen Traumatisierung und Sucht als korrelativerErscheinung besteht.Diese Arbeit geht dem Komplex Sucht und Trauma nach und konzentriert sich dabei auf diespezifische Situation opioidabhängiger Frauen, die zusätzlich andere Drogen unterschiedlicher Art konsumieren. In diesem Zusammenhang soll im Wesentlichen zweiFragen nachgegangen werden: Welche Bedeutung hat Traumatisierung im Lebendrogenabhängiger Frauen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen erlebten Traumata undSuchtentwicklung? Es stellt sich die Frage der Relevanz dieses Themas für die Soziale Arbeit.SozialarbeiterInnen in der Suchthilfe arbeiten nicht zwangsläufig aufgrund derenTraumatisierung mit den betroffenen Frauen sie sind eben keine TherapeutInnen. Dennochkann davon ausgegangen werden, dass es wichtig ist, mit dem Themenfeld Trauma undTraumatisierung vertraut zu sein und eine mögliche Traumatisierung bei drogenabhängigenFrauen erkennen zu können. Einerseits, um die eigenen sozialarbeiterischen Interventionen andie spezifischen Bedürfnisse dieser Frauen anpassen zu können; andererseits, ummöglicherweise psychiatrisch relevante Störungsbilder erkennen und therapeutische Hilfevermitteln zu können. SozialarbeiterInnen sind, in den Einrichtungen der Suchthilfe, in denensie tätig sind, eher erste Anlaufstelle für drogenabhängige Frauen als TherapeutInnen. [...]
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