Pluralistisch-demokratische Gesellschaften sind von einer Mannigfaltigkeit von Werthaltungen und Identitäten geprägt. Wie ist unter den Bedingungen ethisch-moralischer Multilingualität aber eine allseitige Autonomiezuschreibung unter den Individuen moralisch zu begründen? Das vorliegende Werk versucht diese Frage mit Hilfe liberaler Ideengehalte zu beantworten. Dabei wird der von John Rawls begründete Politische Liberalismus, der auf einer Trennung der privaten und öffentlichen Identität des Individuums basiert einer kritischen Prüfung unterzogen. Alternativ wird ein von Ronald Dworkin konzipierter ethischer Liberalismus favorisiert, der eine Kontinuität zwischen der privaten und öffentlichen Identität des Individuums herstellt. Auf dieser Grundlage wird schließlich ein ganzheitlicher Liberalismus entworfen, der die verschiedenen Lebensentwürfe in ein gedachtes Netzwerk ethisch-moralischer Wahrheit einbettet, in dem sie sich gegenseitig anregen und somit substantielle Gründe zur gegenseitigen Achtung gegeben werden.