Der scharfe Wettbewerb mit anderen Bauweisen hat in den letzten Jahren auch im Stahl brückenbau der Deutschen Bundesbahn mehr und mehr die Einsicht reifen lassen, daß die genaue Kenntnis der wirklichen Spannungsverteilung in den einzelnen Tragwerksteilen un erläßliche Voraussetzung für die volle Ausnutzung des Tragvermögens der Baustoffe und damit für eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit ist. Der Konstrukteur muß einen möglichst zutreffenden Einblick in das wirkliche Kräftespiel und in die tatsächlichen Formänderungen haben, um das Tragwerk richtig gestalten und eine wirtschaftliche Baustoffverteilung erzielen zu können. Da die genaue Berechnung hochgradig statisch unbestimmter Systeme nach der "klas sischen Methode" sehr viel Zeit erfordert, glaubte man früher, auch bei den stählernen Eisen bahnbrücken zwecks Vereinfachung der statischen Untersuchung auf die Berücksichtigung der räumlichen Wirkung verzichten zu müssen und hat die Ermittlung der Kräfte und Span nungen in eine Reihe von Einzelaufgaben aufgeteilt, wobei man sich die einzelnen Trag glieder aus ihrem durch die Konstruktion gegebenen Zusammenhang herausgelöst dachte.
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