The volume of collected essays “Humanising Life. Theatre and Art” contains 16 previously unpublished papers by the theatre historian Margret Dietrich. These papers were presented on various occasions and to different audiences in the course of over 50 years. They reflect a long and intense involvement with the research approaches current at the time. As such they are evidence of the author´s characteristic interest in interdisciplinary approaches to complex cultural phenomena. The range of themes extends from questions of the theatre to cultural, philosophical and even religious subjects. The collection also provides proof of the author´s ability to focus on widely differing audiences, from provincial Colleges of Further Education (“Changing Views of Man and Mankind on Stage”) to her inaugural lecture at the University of Vienna in 1966 (“The Scenic Renaissance of Antiquity in the Cinquecento”).Just as impressive is her range of topics, from Grillparzer to the heritage of the Baroque theatre and Austrian cabaret or an investigation of the relationship between theatre and politics. Some contributions with related topics, such as the series on “European Theatre Today”, “Trends of Modern Drama” and “Reform of Theatre: Past and Present”, illuminate the way in which a topic revisited can prove rich in results deepened, broadened - or corrected. Der Sammelband „Zur Humanisierung des Lebens. Theater und Kunst” umfaßt 16 unpublizierte Vorträge, die Margret Dietrich im Laufe von 50 Jahren unter jeweils unterschiedlichen Bedingungen und vor jeweils anderem Publikum gehalten hat. Sie spiegeln eine lange, intensive Auseinandersetzung mit den jeweils aktuellen Forschungsansätzen wider und zeugen von dem für die Autorin so charakteristischen Interesse an einer interdisziplinären Betrachtungsweise vielfältiger kulturell-zivilisatorischer Phänomene. Das weite Themenspektrum reicht von rein theaterwissenschaftlichen Fragestellungen bis hin zu allgemein-kulturellen, philosophischen und religiösen Themenbereichen. Dabei läßt sich die große Fähigkeit der Autorin deutlich erkennen, auf ganz unterschiedliche Publikumsschichten ein- und zuzugehen, etwa, wenn man den Vortrag „Der Wandel des theatralischen Welt- und Menschenbildes”, 1959 an der Volkshochschule in Ludwigshafen gehalten, mit jenem über „Die szenische Renaissance der Antike im 16. Jahrhundert”, ihrer Antrittsvorlesung an der Universität Wien im Jahre 1966, vergleicht. Doch auch die thematische Vielfalt ist beeindruckend, wie schon ein Blick auf folgende Titel zeigt: „Grillparzer und das Theater” (1961/62), „Das Erbe des Barocktheaters” (1962), „Österreichisches Kabarett–Theater” (1962), „Relationen zwischen Philosophie und Theaterwissenschaft” (1970) oder „Theater und Politik” (1982). Manche Beiträge mit verwandten Themen wie „Europäisches Theater der Gegen–wart” (1965), „Tendenzen und Formen des modernen Dramas” (1966) oder „Theaterreformen. Vorgestern-gestern-heute” (1977) beweisen, wie sehr eine erneute Beschäftigung mit bereits Erarbeitetem die gewonnenen Ergebnisse vertiefen, erweitern und manchmal auch verändern kann.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als "anregende" Bereicherung für die Theaterwissenschaft bezeichnet der Rezensent mit dem Kürzel "haj" die Studien der Wiener Theaterhistorikerin Margret Dietrich, "die die Forschung in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts in starkem Maße befruchtete". In diesem Band, so "haj", sind sechzehn erstmals veröffentlichte Studien zu verschiedensten Themen (Grillparzer, österreichischer Expressionismus, das Harlekinmotiv zur Jahrhundertwende) zusammengefasst. Der Rezensent schließt sich dem Lob des Verfassers des Geleitworts Moritz Csákys an, der ganz besonders Dietrichs Auseinandersetzung mit dem politischen und kulturellen "Bewusstseinselementen" ihrer Forschungsobjekte lobt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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