Illegale Arbeitsmärkte gelten als skandalöse und vermeintlich irreguläre Ausnahmeerscheinungen. In seiner Ethnografie der Treibhausindustrie von Almería zeichnet Felix Hoffmann die Taktiken und Strategien illegalisierter Menschen nach, ihre Existenz zu stabilisieren und sich durch Arbeit in den Treibhäusern Legalität wortwörtlich zu verdienen. Er zeigt, wie hier alltagspraktische Normalisierungsprozesse postkolonialer Arbeitsteilung längst gesetzlich normiert sind. Die Studie fokussiert die prekäre Normalität der neoliberalen Produktion des »Illegalen« und lässt »Normalität« als ein Begriffsfeld, in dem das Politische immer wieder neutralisiert wird, emanzipative Bedeutung erlangen.
»Diese ethnografische Grenzregimenanalyse ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was kritische Migrationsforschung leisten kann: Nämlich nicht nur die herausfordernde Analyse der sozialen und politischen Verhältnisse, sondern eben auch in Hinblick auf politische Intervention.«
Laura Otto, MiGAZIN, 13.04.2018 20180413
Laura Otto, MiGAZIN, 13.04.2018 20180413