Ein Gecekondu ist die türkische Bezeichnung für ungeplante und informelle Marginalsiedlungen, die sich im Laufe des letzten Jahrhunderts rasant um und in den großen Städten der Türkei ausbreiteten. Die größtenteils rurale Bevölkerung, die durch Binnenmigration in diese Viertel zog, wurde im Laufe der Jahrzehnte immer öfter zum Gegenstand von türkischen Medien, Illustrationen, Karikaturen, Liedtexten etc.Entscheidend für dieses Buch ist aber nicht, dass über Migranten berichtet wird, sondern wie. Neu in der Art der Befassung von Sara Özbakay mit dem Thema ist die Aufschlüsselung in emische und etische Darstellungsweise. Neben Themen wie der Slumbildung im Einzugsbereich der Megastädte, nationalstaatlicher Stadtplanung und unterschiedlicher Organisationsformen spontaner urbaner Siedlungen stehen in diesem Buch die türkischen Medien im Mittelpunkt, die bei der Konstruktion des Anderen oder des Fremden eine Schlüsselrolle spielen. Auch die Ausführungen zur Musik über die Gecekondu inden Genres HipHop und Rap bieten Hinweise auf die kritische Sicht Jugendlicher auf Ghetto-Situationen in der Türkei, wie auch in der türkischen Diaspora.