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Ein zentrales Problem gegenwärtiger Ästhetik ist die Überwindung der schlechten Alternative zwischen der abstrakten Wiederaufnahme der avantgardistischen Forderung einer Aufhebung der Kunst in die Lebenspraxis und einer nicht minder abstrakten Bestätigung der herrschenden Institution Kunst. Sie ist nur durch Kritik herbeizuführen. Ihr Gegenstand wäre die Kategorien der Autonomieästhetik: das Genie, der auratische Werkbegriff und die kontemplative Rezeption. Bezugspunkt der Kritik hätte nicht ein vermeintliches Wissen von der richtigen Institutionalisierung von Kunst zu sein, sondern die…mehr

Produktbeschreibung
Ein zentrales Problem gegenwärtiger Ästhetik ist die Überwindung der schlechten Alternative zwischen der abstrakten Wiederaufnahme der avantgardistischen Forderung einer Aufhebung der Kunst in die Lebenspraxis und einer nicht minder abstrakten Bestätigung der herrschenden Institution Kunst. Sie ist nur durch Kritik herbeizuführen. Ihr Gegenstand wäre die Kategorien der Autonomieästhetik: das Genie, der auratische Werkbegriff und die kontemplative Rezeption. Bezugspunkt der Kritik hätte nicht ein vermeintliches Wissen von der richtigen Institutionalisierung von Kunst zu sein, sondern die Ansätze, die sich gegenwärtiger Kunstproduktion abgewinnen lassen. Wenn z. B. Peter Weiss in der "Ästhetik des Widerstands" eine Gruppe antifaschistischer proletarischer Jugendlicher darstellt, die sich Werke der Vergangenheit so aneignen, daß diese für ihre eigene gesellschaftliche Praxis Bedeutung gewinnen, dann ist darin die Möglichkeit eines nichtauratischen Umgangs mit Kunstwerken (wenn auch nur in der Fiktion) vorgezeichnet.
Autorenporträt
Peter Bürger war Professor für Literaturwissenschaft und ästhetische Theorie der Universität Bremen. Er starb am 11. August 2017 in Berlin.