Was ist ein Snob? Ein Mensch, der sich mit Attributen versieht, die ihn von der Masse unterscheiden. Ein Mensch, der mit möglichst wenigen anderen Menschen verwechselt werden will. Sind wir also alle Snobs? Gert Hofmann erzählt in seinen Texten von einer Alltagswelt, in der es darum geht, das höchste Maß der Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er erzählt Geschichten mit minimalistischem Witz und verbeugt sich vor Snobs wie Flaubert und Henry James.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Wunderbarer Autor, miserable Edition, kommentiert Rezensent Hans Christian Kosler. Schon der Titel des Erzählungsbandes sei bei dem 1993 verstorbenen Autor kontraindiziert, der doch für seinen "unprätentiösen" Stil und einen "lakonischen Witz" bekannt sei. Zudem, bemängelt der Rezensent, habe der Verlag relativ "unbedeutende" Texte in den Band aufgenommen, wo doch weit bessere gleichfalls nicht veröffentlich seien. Erzählungen wie "Begräbnis" und "Der Selbstmörder" offenbarten aber gleichwohl Hofmanns Qualitäten als Verächter einer realistischen Schreibweise und seine "diabolische Lust" am Schreiben. In einer Prosaskizze bezeichne sich der Erzähler selbst als Mallarme-Fan und nietzscheanisch unzeitgemäßer Apologet des fünfzehnten Jahrhunderts. Hofmann, so der Rezensent, habe sich in seinem Schreiben schon früh an seine nur scheinbar einfache Devise gehalten: "Weglassen und Übertreiben".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Gert Hofmann war [...] einer der besten Stilisten der deutschen Nachkriegsliteratur und immer noch ein Geheimtip."
Peter Urban-Halle, Die Welt, 28.01.06
Peter Urban-Halle, Die Welt, 28.01.06