Das vorliegende Sammelwerk setzt die Reihe von Bänden "Zur Programmatik einer sozialwissenschaftlichen Psychologie" fort. Dabei wird das sozialwissenschaftliche Psychologie-Verständnis als eine Art 'dritter Weg' zwischen der naturwissenschaftlichen Psychologie-Konzeption einerseits und der geistes- bzw. kulturwissenschaftlichen andererseits verstanden - ein Weg, der zugleich die Integration der konstruktiven Merkmale beider Traditionen in der Psychologie erreichen soll. Denn eine solche Integration ist vom sozialwissenschaftlichen Selbstverständnis her am ehesten in der Lage, dem komplexen psychologischen Gegenstand 'Mensch' einschließlich seiner konstitutiven sozialen Bezüge gerecht zu werden. Im vorliegenden zweiten Halbband der 'metatheoretischen Perspektiven' geht es um zentrale wissenschaftstheoretische, psychologie-historische und methodologische Fragen zur Rechtfertigung dieses sozialwissenschaftlichen Integrationsansatzes, nämlich: die Zielidee einer theoriehistorischen Kontinuität (um u.a. methodenbedingte Verkürzungen klassischer psychologischer Fragestellungen - wie z.B. des Katharsis-Problems - zu vermeiden); die Theorie-Praxis-Relation, die eine pragmatische Annäherung von Theorieentwicklung und Anwendungsbezug erfahren hat, bis hin zu (wiedergewonnenen) Vorordnung des praktisch-technologischen Handelns in Relation zu Theoriegenese; die interdisziplinäre Beziehung zu Soziologie und Pädagogik, die eine Berücksichtigung der Sozialität des Menschen durch Einbeziehung der Kollektiv- und Systemebene sowie einer damit verbundenen qualitativen Methodik rechtfertigt; schließlich generelle sozial- und kulturwissenschaftliche Prinzipien der Methodengenerieung als Rahmen zur Methodenintegration und - zusammenfassend - die wissenschaftlichen Psychologie-Konzeption. Die komplementären objekttheoretischen Fragen von der Sozialität und Historizität des Menschen über die konstitutive Rolle der Sprache, die Erlebnisqualitäten bis hin zu Rationalität, Handlungsfähigkeit etc. werden in den folgenden Bänden behandelt.