"Die Wirtschaft braucht mehr Gründungen durch Frauen." "Das Potenzial der Frauen soll besser ausgenutzt werden." So ist seit vielen Jahren die Forderung von Wirtschaft und Politik. Damit etwaige Fördermaßnahmen gezielt eingesetzt werden können, ist es jedoch von großer Bedeutung, das nach wie vor stark männlich geprägte Verständnis von an Gründung und Entrepreneurship geknüpften Personen aufzubrechen und die Realitäten von Frauen in diesem Kontext besser zu verstehen. Der Blick dieser Arbeit richtet sich auf die Vorgründungsphase und die Einbettung von Frauen in den gesellschaftlichen Kontext, um mögliche Hinweise auf gender-spezifische Barrieren oder Hemmnisse aufdecken zu können. Es geht um eine Antwort auf die Frage, woher Frauen den Glauben an die eigenen unternehmerischen Fähigkeiten nehmen und inwieweit dieser Glaube möglicherweise durch nationalkulturelle Merkmale der Geschlechtergleichheit beeinflusst wird. Die Ergebnisse sollen Anregungen sowohl für Akteure der Gründungsförderung, der Politik als auch der Forschung bieten. Sie sollen dabei helfen, eine bedürfnis- und bedarfsgerechtere Förderpolitik zu etablieren sowie ein stärker durch Diversität geprägtes Verständnis von Entrepreneurship zu schaffen. Dabei rückt auch der emanzipatorische Charakter von Entrepreneurship ins Zentrum von Forschung und Praxis.