Produktdetails
- Verlag: Stroemfeld
- Neuausg.
- Seitenzahl: 180
- Erscheinungstermin: 13. Juli 2012
- Deutsch
- Abmessung: 240mm x 161mm x 9mm
- Gewicht: 390g
- ISBN-13: 9783878778059
- ISBN-10: 3878778058
- Artikelnr.: 22535056
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Eine Frau, die ihrer Zeit voraus war: Hundert Jahre lang verstaubte die soziologische Untersuchung, mit der Emilie Altenloh, eine Schülerin des Nationalökonomen Alfred Weber, 1913 in Heidelberg promoviert wurde. Der Weltkrieg ließ die Schrift schnell vergessen; während der filmästhetischen und -politischen Debatten der zwanziger Jahre mochte sich, vor dem Hintergrund einer radikal veränderten Filmlandschaft, dafür niemand interessieren. Was Emilie Altenloh (1888 bis 1985) mit Hilfe von dreitausend an Mannheimer Kinogänger verteilten Fragebögen herausfand, hätte die Cineasten ärgern, die Ufa-Produzenten bestätigen können: Das Kino dient fast ausschließlich dem durch mehr Freizeit erst ermöglichten Unterhaltungsbedürfnis. "Mit dem Schatz ins Kino" lautete die häufigste Antwort auf die Frage, warum man ein Lichtspielhaus aufsucht. Sentimentale Dramen für Frauen, Indianer-, Trapper- und Militärfilme für die männliche Jugend, das war es denn auch. "Wäre der Kinematograph nicht erfunden worden, so hätte irgendeine andere Möglichkeit an seine Stelle gesetzt werden müssen", folgert die Autorin. Martin Loiperdinger empfiehlt in seinem Kommentar, diese bis heute lesenswerte Schrift "als film- und kinogeschichtliche Quelle" zu nutzen. Zeitgenössische Rezensionen von rechts bis links zeugen davon, wie sehr schon damals das Kino ein Objekt im Parteienstreit war. (Emilie Altenloh: "Zur Soziologie des Kino". Die Kino-Unternehmung und die sozialen Schichten ihrer Besucher. Hrsg. von Andrea Haller, Martin Loiperdinger, Heide Schlüpmann. Kintop Schriften 9. Stroemfeld/Roter Stern, Frankfurt/Main 2013. 102 S., Abb., br., 19,80 [Euro].) hjr
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