Die ethnografische Studie spürt dem Alltag städtischen Wohnens im postsowjetischen Russland nach. Die Autorin beleuchtet private Untervermietungen als informelle Nischenökonomie von Frauen, fragt nach den mit dem Zerfall der Sowjetunion einhergehenden biografischen Brüchen und den alltäglichen Praxen des Zusammenlebens. Vordergründige Konflikte um Sauberkeit oder Einrichtung und Nutzung der Wohnung erweisen sich als Ringen um ein Stück Privatheit angesichts räumlicher Enge und vielschichtiger Abhängigkeiten. Immer wieder schimmert dabei das kulturelle Erbe der Sowjetgesellschaft durch.