Die DDR ist für Margot Honecker ein unwiderruflich abgeschlossener Vorgang, aber ein unverzichtbarer Fundus an Erfahrungen, der bei der Gestaltung von Gegenwart und Zukunft nutzbringend angewandt werden muss. Ein Beleg dafür ist beispielsweise die erfolgreiche Adaption der DDR-Schulmethoden durch verschiedene Staaten nicht nur in Europa. Die ehemalige Volksbildungsministerin spricht erstmals nach dem Ende der DDR über das dort praktizierte Schulsystem, über seine Ausrichtung und Aufgaben.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ein Dokument authentischer Demagogie, einen Propagandaritt in die luftleere Raumkapsel DDR, wie sie sich Margot Honecker gebastelt hat, sieht Regina Mönch in dem vorliegenden Band mit Gesprächen, die der Publizist Frank Schumann mit der ehemaligen Ministerin für Volksbildung geführt hat. Der eigentliche Skandal scheint ihr dabei nicht mal Honeckers berüchtigte Unbelehrbarkeit zu sein, sondern wie Schumann der Frau den roten Teppich ausrollt, ihr die Stichworte eingibt, mit ihr propagandistische Volten gegen die alten "Feinde und Verleumder" vollzieht und die vielen finsteren Kapitel der Geschichte trefflich ignoriert. Schuldbewusstsein? Entdeckt Mönch hier nur insofern, als Honecker sich vorwirft, der von den imperialistischen Mächten gesteuerten Konterrevolution nicht besser die Stirn geboten zu haben. Und für all das spendet Schumann tüchtig Applaus! Das Buch - Ignoranz und ideologische Verdrehtheit galore, meint Mönch verärgert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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