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Die ethnopsychoanalytischen Erfahrungen in Westafrika zwischen 1954 und 1971 eröffneten neue Einblicke in Zusammenhänge gesellschaftlicher Einrichtungen mit unbewussten Prozessen. In diesem Band, der die Schriften zwischen 1975 und 1982 umfasst, werden diese Einsichten für die Erweiterung und Vertiefung der Psychoanalyse in der eigenen Kultur und Gesellschaft fruchtbar gemacht. Die ethnopsychoanalytisch vertiefte Psychoanalyse sieht innere Konflikte im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Zuständen und historischen Prozessen.Thomas Kurz bettet in seiner Einleitung Parins Texte in die…mehr

Produktbeschreibung
Die ethnopsychoanalytischen Erfahrungen in Westafrika zwischen 1954 und 1971 eröffneten neue Einblicke in Zusammenhänge gesellschaftlicher Einrichtungen mit unbewussten Prozessen. In diesem Band, der die Schriften zwischen 1975 und 1982 umfasst, werden diese Einsichten für die Erweiterung und Vertiefung der Psychoanalyse in der eigenen Kultur und Gesellschaft fruchtbar gemacht. Die ethnopsychoanalytisch vertiefte Psychoanalyse sieht innere Konflikte im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Zuständen und historischen Prozessen.Thomas Kurz bettet in seiner Einleitung Parins Texte in die allgemeinen politischen Entwicklungen der damaligen Zeit und die Geschichte der Psychoanalyse in der Schweiz ein. Er zeigt, dass Parin die psychoanalytische Ich-Psychologie, deren Faden er von Sigmund und Anna Freud und Heinz Hartmann aufgreift, im Bereich der Konflikte mit der Außenwelt neu kartographiert, eine Aufgabe, die von Wilhelm Reich und Otto Fenichel nicht angepackt wurde.Parin stellt mit der ethnopsychoanalytisch erweiterten Psychoanalyse die auf gesellschaftliche Anpassung getrimmte Ich-Psychologie vom »Kopf auf die Füße«. Die Psychoanalyse der »Anpassung als Neurose« ist ein Ansatz, der im neoliberalen gesellschaftlichen und professionellen Kontext höchst aktuell ist.
Autorenporträt
Noch in der ehemaligen Habsburgermonarchie geboren, wuchs Paul Parin (1916-2009) auf dem elterlichen Gutsbesitz in der Untersteiermark auf. Er studierte Medizin in Graz, Zagreb und Zürich, wo er 1943 promovierte. Während des Zweiten Weltkrieges war Parin u.a. in der Flüchtlingsarbeit engagiert und von 1944 bis 1945 im Rahmen der Schweizer Ärzte- und Sanitätshilfe bei der jugoslawischen Befreiungsarmee im Einsatz.1958 war er Mitbegründer des Psychoanalytischen Seminars Zürich. Gemeinsam mit Goldy Matthèy-Guenet (1911-1997) und Fritz Morgenthaler zählt Parin zu den BegründerInnen der Ethnopsychoanalyse. Von 1954 bis in die 1970er Jahre unternahmen sie Forschungsreisen nach Westafrika. Ergebnis waren die Studien »Die Weißen denken zuviel. Psychoanalytische Untersuchungen bei den Dogon in Westafrika« (1963) und »Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst. Psychoanalyse und Gesellschaft am Modell der Agni in Westafrika«. Seine Kindheits- und Jugenderinnerungen, die Erlebnisse im Partisane

nkrieg, die Erfahrungen der Afrikareisen sowie seine Arbeit als Psychoanalytiker und politisch engagierter Zeitgenosse flossen in sein literarisches Werk seit 1980 ein.