Essstörungen wie Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge Eating Disorder sind in den letzten Jahren zunehmend in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Vorwiegend sind es Mädchen und Frauen, die an einer Essstörung leiden Tendenz steigend. Aufgrund des komplexen Krankheitsbildes ist eine Kooperation zwischen den behandelnden Fachleuten für eine langfristig erfolgreiche Therapie unabdingbar. In der vorliegenden empirischen Arbeit wurden niedergelassene, selbständig tätige Experten in Wien aus den Fachgebieten der Allgemeinmedizin, Psychiatrie, Psychologie, Psychotherapie und Diätologie mittels leitfadengestützten Interviews befragt. Dies hatte zum Ziel die in der Praxis bestehende Zusammenarbeit zwischen den genannten Berufsgruppen zu erheben und etwaige Probleme und Hemmnisse in der Expertenzusammenarbeit samt ihrer Auswirkung auf die Patienten/Klienten zu erforschen. Dabei zeigten sich einige für eine erfolgreiche Zusammenarbeit hinderliche Faktoren, jedoch wurden auch Lösungsvorschläge aufgeführt, die aus Sicht der Experten die Zusammenarbeit fördern könnten.