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Das vorliegende Buch fordert die Kunst der Improvisation für den Bereich unseres Lebens ein, von dem wir sie vielleicht am vehementesten auszuschließen geneigt sind: dem der Technik. In der Technik wollen wir Sicherheit und Kontrolle über die ablaufenden Prozesse. Unter der Dominanz dieses Ziels gewinnt die Technik den Charakter eines Systems, in dem sich die Sicherung der materiellen, energetischen und infrastrukturellen Ermöglichungsbedingungen der jeweiligen Techniken sowie die Mechanismen der Abschottung der technischen Prozesse von möglichen Störfaktoren potenzieren. Folgerichtig…mehr

Produktbeschreibung
Das vorliegende Buch fordert die Kunst der Improvisation für den Bereich unseres Lebens ein, von dem wir sie vielleicht am vehementesten auszuschließen geneigt sind: dem der Technik. In der Technik wollen wir Sicherheit und Kontrolle über die ablaufenden Prozesse. Unter der Dominanz dieses Ziels gewinnt die Technik den Charakter eines Systems, in dem sich die Sicherung der materiellen, energetischen und infrastrukturellen Ermöglichungsbedingungen der jeweiligen Techniken sowie die Mechanismen der Abschottung der technischen Prozesse von möglichen Störfaktoren potenzieren. Folgerichtig fokussieren die Reflexionen der Technik überwiegend ihren Systemcharakter. Obwohl die Bedeutung von Spiel und Bastelei für Innovationsprozesse wie für die Prozesse der Aneignung von Techniken offenkundig ist, bleiben die spielerischen Aspekte der Technik unberücksichtigt. Doch gerade die Entfaltung dieses spielerischen Potentials könnte ein Korrektiv sowohl bezüglich der vieldiskutierten ökologischen Nebenfolgen als auch bezüglich einer immer wieder als bedrohlich empfundenen Eigendynamik der 'Systemtechnik' darstellen.Das Buch versteht sich daher als Plädoyer sowohl für ein anderes Verständnis, als auch für eine andere Praxis der Technik. In der Auseinandersetzung mit einem reichen interdisziplinären (philosophischen, psychologischen, psychoanalytischen, soziologischen, ethnologischen) Material wird nicht nur die Möglichkeit einer anderen Technik im Ganzen sichtbar. Vielmehr werden auch jene Spielräume einer experimentierenden, listigen und bastelnden Auseinandersetzung mit den überbordenden Erzeugnissen der Systemtechnik deutlich, die individuell zu erobern sind.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Jan Friedrich, Studium der Philosophie, der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und der Pädagogik in Chemnitz. Promotion im Fach Philosophie an der Universität Basel mit der vorliegenden Arbeit. Derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Philosophieren mit Kindern der Technischen Universität Chemnitz.